Wuppertal A 46-Sperrung: Neuer Verkehrskollaps droht

Wuppertal · Bald beginnt das Chaos von vorn: Ab heute Abend, 20 Uhr, sperrt der Landesbetrieb Straßen NRW abermals die A 46 zwischen Sonnborner Kreuz und der Ausfahrt Katernberg - diesmal in Fahrtrichtung Düsseldorf und über ein veranstaltungsreiches Wochenende mit dem Vohwinkeler Flohmarkt als Höhepunkt.

Bis Montagmorgen, 5 Uhr, soll dann, wenn alles glattgeht, der Flüsterasphalt zwischen Varresbeck und Katernberg verlegt sein. Viele Pendler dürften sich deshalb überlegen, ob sie das Auto vor allem am Donnerstag und Freitag nicht besser stehenlassen. Die erste Sperrung hatte im Berufsverkehr zu einem Verkehrskollaps geführt, der die Stadt praktisch lahmlegte. Nichts ging mehr in der City, auf den Ausweichrouten staute es sich in langen Schlangen.

Und diesmal? Holger Stephan, Sprecher der Wuppertaler Stadtwerke (WSW), blickt eher skeptisch auf den Donnerstag. "Unsere Verkehrsplaner gehen davon aus, dass es noch mehr Ärger geben wird." Auf einigen Straßen, die zwar nicht offiziell als Umleitung ausgeschildert sind, aber von Ortskundigen genutzt werden, sind auch viele Buslinien unterwegs. "Das gilt zum Beispiel für die Uellendahler Straße und den Westfalenweg", erklärt Stephan. Die WSW werden wieder "Leerbusse" bereitstellen, die in Lücken "springen". Doch wenn der Verkehr komplett stockt, helfe das auch nicht mehr. Ab Donnerstag werden aber auch wieder mehr Schwebebahnen eingesetzt.

Der Landesbetrieb versucht, zu beruhigen. "Diesmal wird es nicht so schlimm", sagt Alois Höltgen. Er hofft, dass die Autofahrer diesmal noch besser vorgewarnt sind. Das sieht auch Ahmed Karroum, Abteilungsleiter Bau, ähnlich. "Man kann noch so oft vorher informieren, viele fahren trotzdem erst einmal in den Stau rein." Die ersten Tage seien deshalb besonders hart. Bei der zweiten Sperrung lege sich das jetzt aber hoffentlich. Karroum räumt aber ein, dass der Landesbetrieb auch keine echte Lösung hat. Etwa 90 000 Fahrzeuge rollen täglich über die A 46. "Was wollen Sie erwarten? Irgendwo muss der Verkehr ja hin."

Problematisch seien, so Karroum, zum Beispiel die Lastwagen, die sich mitten in die Stadt gewagt hätten. Und obwohl man mit den Arbeiten gut durchgekommen sei, dauerte die Sperrung dann auch noch gut zwei Stunden länger als geplant - das i-Tüpfelchen in den Augen vieler Kritiker: Erst gegen 8 Uhr wurde das Teilstück gestern Morgen wieder freigegeben - weil eine Markierungsmaschine am Sonntag kurzfristig ausgefallen war und der Ersatz erst mitten in der Nacht geliefert wurde. Straßen NRW kündigte auch schon wieder neue Arbeiten an: Spurrillen zwischen Sonnborn und Varresbeck müssten demnächst ausgebessert werden.

(RP)
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