Wuppertal Beamtin erschwindelt 25 000 Euro

Wuppertal · Bundesbahn-Sekretärin betrog Krankenversorgung für Bundesbahnbeamte.

"Ich habe es aus Verzweiflung getan", beteuerte die Angeklagte (51) gestern vor dem Schöffengericht. Sie musste sich wegen Betrugs und Urkundenfälschung verantworten, weil sie mit gefälschten Arztrechnungen über 25 000 Euro bei der Krankenversorgung der Bundesbahnbeamten erschwindelt hat.

2014 war der Betrug aufgefallen, der schon Jahre lief. Im Fernsehen habe sie von Ärzten gehört, die die Krankenkassen betrügen. Das habe sie auf die Idee gebracht. Sie habe eine Arztrechnung eingescannt, sie leicht verändert. "Wir hatten ein Programm, wo man das bearbeiten konnte", erzählte sie. Sie habe mal eine Ziffer verändert, mal nur das Datum. Als einer der beiden Ärzte in eine andere Stadt zog, habe sie auch den Briefkopf geändert. Ihre Aussage machte sie schnell, als sei sie froh, das loszuwerden. Sogar einen älteren Arztbericht hat sie neu eingereicht und eine Grafik zu ihrer Lungenfunktion - "die war von meinem Hausarzt".

Inzwischen ist das Ehepaar in eine kleinere Wohnung umgezogen. Sie wird ihre Stelle und ihre Pensionsansprüche verlieren, ihr Mann ist krank. Weil sie gestanden hat, das Gericht ihr ihre Reue abnahm und sie bisher nicht straffällig war, blieb es bei einer Bewährungsstrafe von zwei Jahren.

Der Vorsitzende Richter erklärte, sie habe wohl nur beim ersten Mal "eine gewisse kriminelle Energie" gebraucht. "Wenn man merkt, ich komme damit durch, dann ist die Hemmschwelle nicht mehr so hoch." Die Frau muss außerdem innerhalb eines Jahres 200 Arbeitsstunden leisten.

(RP)
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