Wuppertal Berufe ganz aus der Nähe erleben

Wuppertal · Bei der Wuppertaler Ausbildungsbörse in der Stadthalle präsentierten sich rund 100 Firmen, Behörden und soziale Träger. Sie informierten über ihren Beruf und dessen Zugangsvoraussetzungen. Azubis erzählten aus ihrem Alltag.

Prüfe, wer sich ewig binde. Dies gilt nicht nur für die Partnerwahl, sondern mindestens genauso sehr für die Entscheidung für den späteren Beruf. Damit diese richtig ausfällt, hat die Wirtschaftsförderung Wuppertal in Kooperation mit Jobcenter und Arbeitsagentur gestern in der Historischen Stadthalle seine traditionelle Ausbildungsbörse veranstaltet. Zum 25. Mal waren Neunt- und Zehntklässler sämtlicher weiterführender Schulen sowie der Berufskollegs angesprochen. Rund 100 Firmen, Behörden und soziale Träger informierten über Voraussetzungen und Schwerpunkte.

Die Unternehmen aus Wuppertal und Umgebung stellten sich an eigenen Ständen vor und offenbar-ten den Jugendlichen Ausbildungswege und berufliche Perspektiven. Auch Universitäten und Hochschulen waren vertreten und informierten über Studienstruktur und einzelnen Fachrichtungen.

Dass man seinen Traumberuf auch bei der Stadt Wuppertal finden kann, verdeutlichte das Team des städtischen Ausbildungsleiters Thomas Piqué. "Bei einem guten Abschluss werden im Verwaltungsbereich in der Regel auch alle übernommen", sagte Piqué und zeigte den Schülern neben den klassischen Verwaltungsberufen auch Zukunftswege in den Bereichen Elektronik, Vermessungstechnik, Fachinformatik, Dialogmarketing und Forstwirtschaft auf.

Interessiert scharten sich die Schüler auch an den Ständen von Wupperverband, Bundeswehr, Polizei und Amtsgericht. "Toll, ich wusste gar nicht, dass es so viele verschiedene Möglichkeiten bei der Polizei gibt", sagte Mika zu seinen Freunden und holte sich Prospekte. Details über die jeweiligen Berufe erfuhren sie auch in Vorträgen der Industrie- und Handelskammer, Kreishandwerkerschaft und Berufsinnungen.

Außerdem konnten die Schüler ihre Bewerbungen und Lebensläufe mitbringen und von Experten der Wirtschaftsjuroren Wuppertal unter die Lupe nehmen lassen. Dazu waren die Räume der Stadthalle aufgeteilt: nach Berufen und verschiedenen Abschlussvoraussetzungen. Insgesamt 3300 junge Besucher nutzten das Angebot und waren im Klassenverbund aus ganz Wuppertal, aber auch aus den Nachbarstädten angereist.

"Wir haben alle Wuppertaler Schulen angeschrieben, wobei ein Großteil der Einladung gefolgt ist", sagte Mitveranstalter Bernd Jung von der Wuppertaler Wirtschaftsförderung. Auch Eltern, Geschwister und Auswärtige waren gekommen. "Wir wollen Unternehmen und Schüler zusammenbringen", erklärte Jung. Schließlich sei es für viele Jugendlichen der letzte allgemeine Informationskontakt vor ihrer Berufswahl. Und das letzte Schuljahr gehe schneller vorbei, als die meisten erahnen.

So hatten viele Unternehmen bewusst auch Auszubildende mitgebracht, um den Schülern einen persönlichen Zugang zum jeweiligen Beruf zu ermöglichen. "Das ist ganz wichtig, weil die Schüler dadurch auf Augenhöhe erfahren, was man über den Beruf wissen sollte oder worauf es in der Ausbildung ankommt", weiß Arbeitsagentur-Pressesprecherin Claudia John.

Den gleichen niederschwelligen Hintergrund hatten in diesem Jahr Schülerlotsen, die zum ersten Mal zum Einsatz gekommen sind. Sie unterstützten die Jugendlichen bei der räumlichen Orientierung in den verschiedenen Sälen.

(RP)
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