Wuppertal Demos: Die B 7 ist am Samstag für Stunden gesperrt

Wuppertal · Betroffen sind beide Fahrtrichtungen im Abschnitt zwischen Barmen und Oberbarmen. Barmer City ist abgeschnitten.

 Morgen demonstrieren Mitglieder einer rechten Partei in Barmen. Außerdem gibt es zwei Gegenveranstaltungen des Bündnisses gegen Nazis.

Morgen demonstrieren Mitglieder einer rechten Partei in Barmen. Außerdem gibt es zwei Gegenveranstaltungen des Bündnisses gegen Nazis.

Foto: Stefan Fries

Wenn am Samstag in Oberbarmen und Barmen demonstriert wird, wird es massive Einschränkungen für den Verkehr und das öffentliche Leben geben. Denn die Polizei wird während der Veranstaltungen die Bundesstraße 7 zwischen dem Alten Markt und Berliner Platz in beide Fahrtrichtungen sperren, dazu wird die Winklerstraße im Bereich des Barmer Bahnhofs gesperrt. Zusätzlich gilt entlang der Wegstrecke zwischen 8 und 20 Uhr ein Halteverbot.

Für Samstag hat das "Bündnis gegen Nazis Wuppertal" eine Gegendemonstration gegen den Aufmarsch einer rechten Partei angekündigt. Die wird ab 13 Uhr vom Berliner Platz über die Berliner Straße zum Bahnhof Barmen ziehen. Das Bündnis gegen Nazis lädt zu zwei Gegenveranstaltungen ab 12 Uhr auf dem Berliner Platz und ab 13.30 Uhr am Wupperfelder Markt ein.

Die Polizei, die beide Demonstrationen genehmigt hat, sagt, die Maßnahmen seien nötig, um die Sicherheit zu gewährleisten. Man habe intensiv abgewogen, ob die Route der Demonstration und damit die Sperrungen so vertretbar seien, gerade angesichts der Einschränkungen. Aber, so Christian Wirtz, Sprecher der Polizei, "wir müssen die Versammlungsfreiheit gewährleisten, sie hat einen sehr hohen Stellenwert in Deutschland". Oberstes Ziel sei es jetzt, die Demonstrationen friedlich und schnell abzuwickeln. Dafür seien hunderte Polizisten im Einsatz. Die Polizei geht davon aus, bei einem friedlichen Verlauf der Demos, die Straßen nach und nach wieder freigeben zu können. Die angegebenen Sperrzeiten seien die Maximalzeiten, so Wirtz.

Für die Barmer Innenstadt bedeutet das zumindest zeitweise, dass sie beinahe abgeschnitten oder zumindest deutlich schwerer zu erreichen sein wird. Für Mathias Wewer, Vorstand der IG City Barmen, kam die Nachricht überraschend. Bis gestern wusste er nichts von den Sperrungen. Er findet, dass die Einschränkungen angesichts von angekündigten 150 rechten Demonstranten und 200 Gegendemonstranten "nicht wirklich verhältnismäßig sind". Er geht davon aus, dass es vor allem ab dem Start der Gegenkundgebung um 12 Uhr und dem Start der eigentlichen Demonstration um 13 Uhr zu weniger Kundschaft kommen wird. Er empfiehlt den Kunden aber auch, ihre Besorgungen möglichst bis 12 Uhr gemacht zu haben.

Auch Hans-Hermann Lücke, Bezirksbürgermeister von Barmen (CDU), ist wenig begeistert. "Wir wissen alle, dass Sperrungen der wichtigsten Innenstadt-Achsen verheerende Auswirkungen haben", sagt er. Dennoch gehe es hier um das verfassungsmäßige Recht zu demonstrieren und sich zu versammeln, und das müsse man respektieren. "Auch wenn es nicht leicht fällt." Wewer setzt sein Vertrauen in die Polizei. "Ich denke, die Sicherheitskräfte wissen, was sie tun. Hauptsache, es kommt niemand zu schaden."

(RP)
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