Wuppertal Der Sparkasse bleibt ein Exodus der Kunden erspart

Wuppertal · Für rund 175 000 Privat- und 25 000 Firmenkunden hat die Stadtsparkasse zum 1. Juli ein neues Kontomodell eingeführt. Im Vorfeld hagelte es heftige Kritik aus den Reihen der Privatkunden. Viele Sparkassenkunden kündigten angesichts der in ihrem Fall höheren Kontogebühren verärgert an, die Bank zu wechseln.

"Es hat Kündigungen gegeben, aber die Veränderungen liegen im Rahmen einer üblichen Fluktuation", sagt ein Sprecher des Instituts. Von zweistelligen Prozentzahlen, wie sie als Kundenexodus prophezeit worden seien, könne jedenfalls keine Rede sein.

Die Sparkasse hatte versucht, den Kunden mit der sogenannten "Konto-Treuewelt", einem Rückzahlungssystem, die höheren Kontogebühren zu versüßen. Doch die versprochene Liste mit Wuppertalern Händlern, die beim Einkauf mit einer Sparkassen-Card Kredite einräumen wollen, ist bis heute noch nicht vollständig.

43 Händler stehen bisher auf der Liste, bei weiteren 30 laufe zurzeit noch die technische Abwicklung, heißt es. Preisnachlässe von zwei bis zehn Prozent, die auf das Konto des Kunden zurückgebucht werden, sollen gewährt werden. Die Bandbreite reicht von der Auto-Werkstatt über das Tauchzentrum bis zur Metzgerei.

Sparkassenkundin Petra Vogels hat diese Liste studiert und ist nicht begeistert. "Für mich ist da kaum etwas dabei. So viel Wurst kann ich ja gar nicht essen, um bei zwei Prozent Rabatt auf eine höhere Summe zu kommen", sagt sie.

Die Rentnerin reklamierte frühzeitig, dass ihr der im Januar gezahlte Jahresbetrag von 75 Euro unter anderem für ihre Goldkarte abgerechnet worden sei. "Ich rief eine Hotline an, weil ich wissen wollte, ob mir das Geld für das zweite Halbjahr zurückerstattet wird. Man hat mir patzig geantwortet, ich müsse einen Antrag stellen", berichtet Petra Vogels.

Diese Angabe sei falsch, heißt es von der Sparkasse. In solchen Fällen werde die bereits bezahlte Gebühr automatisch zurücküberwiesen. S-Points aus dem bisherigen Rabattsystem der Sparkasse könnten zudem bis zum 31. Dezember eingelöst werden.

Petra Vogels ist trotzdem unzufrieden. "Ich bin Sparkassenkunde geblieben, aber das war haarscharf", sagt sie.

(RP)
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