Wuppertal Der WSV spielt Hauptrolle im Fußballkrimi

Wuppertal · Bernd Laberthier hat seinen dritten Roman veröffentlicht. Es trägt den Titel "Alle Löwen feiern".

 Fußballkrimi-Autor Bernd Laberthier sagt: "Wenn ich einen neuen Roman schrei-be, hat der Verein, um den es geht, gute Chancen aufzusteigen."

Fußballkrimi-Autor Bernd Laberthier sagt: "Wenn ich einen neuen Roman schrei-be, hat der Verein, um den es geht, gute Chancen aufzusteigen."

Foto: G. Bartsch

Ein Wuppertaler Nachwuchsspieler stirbt auf bizarre Art und Weise. Im Kostüm des WSV-Maskottchens "Pröppi" wird er von einer Schwebebahn an der Haltestelle Robert-Daum-Platz erfasst. Was zunächst wie ein Selbstmord aussieht, stellt sich als perfide geplanter Mord heraus. Der neue Fußballkrimi "Alle Löwen feiern" von Bruno Laber-thier taucht in die Fußballszene ein, blickt hinter die Kulissen, befasst sich mit der Fankultur der Stadt und wirft einen ironischen Blick auf die Fußballwelt. "Das ist ein Comedykrimi, quasi der Münsteraner Tatort in schriftlicher Form", beschreibt der Autor sein Werk.

Ein Krimi mit viel Humor und fiktiven Handlungen, aus dem Laber-thier Auszüge jetzt in der Bergischen Volkshochschule las. Verleger Michael Itschert vom Gardez! Verlag erkannte bereits vor einigen Jahren das Potenzial der Krimi-Reihe von Laberthier, dessen aktuelles Werk über den WSV sein dritter Roman ist. Itschert: "Es wäre schade, wenn das Potenzial des Titels nicht ausgereizt würde." Das erste Buch befasst sich mit dem 1. FC Köln, das zweite mit Darmstadt 98. Nun also eine Geschichte um den WSV.

Dabei entstand das Fundament für das heutige Buch bereits in den 1990er Jahren. "Da bin ich zum Schreiben gekommen und wollte unbedingt etwas über Köln und Fußball schreiben. Doch dann ist das fertige Werk aus irgendeinem Grund in der Schublade geblieben", erzählt Laberthier. Bis 2010 dann das fertige Manuskript doch in kleiner Stückzahl veröffentlicht wurde. "Nach dem ersten Werk habe ich mir gedacht: Wäre doch klasse, wenn ich noch einen nachlegen könnte." Gesagt, getan, erschien 2015 ein zweites Werk, diesmal über Darmstadt 98. Die Idee dazu entwickelte Laberthier nachdem die Hessen in die 2. Bundesliga aufstiegen. Dabei entschied sich der Autor bewusst für einen Verein, der nach Jahren in der Bedeutungslosigkeit mit großer Euphorie, Erfolg und einer großen Fankultur zurück auf die Fußballbühne trat.

Nun also der dritte Titel und im Mittelpunkt der WSV, den Laber-thier als "schlafenden Riesen, der geweckt werden will" bezeichnet. Präsentiert wurde das Buch erstmals im Rahmen des letzten WSV-Heimspiels der vergangenen Saison, bei dem die Rot-Blauen ihren souveränen Aufstieg in die Regionalliga feierten.

Bei der Lesung jetzt in der VHS ging es laut Michael Itschert vor allem darum "mit dem Publikum in Kontakt zu kommen, zu diskutieren und Fragen zu stellen". Die Zuhörer freuten sich über die Geschichte. "Ich bin WSV-Anhänger und gehe regelmäßig ins Stadion. Daher macht mich der Buchtitel schon neugierig", sagt Peter Kühn und seine Frau Gudrun fügt hinzu: "Ein Krimi mit Lokalbezug, das klingt interessant. Ich bin gewillt, mich unterhalten zu lassen."

Die Besonderheit von "Alle Löwen feiern" kommt ganz am Ende. Dort hat der Autor zwei Kapitel eingestreut, die zwei unterschiedliche Auflösungen der Mordgeschichte beschreiben. Die Leser müssen sich mit zwei möglichen Szenarien auseinandersetzen. Laberthier: "Das war eine große Herausforderung beim Schreiben für mich."

(RP)
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