Wuppertal Die Engels-Briefe gibt es bald auch digital

Wuppertal · Es geht um Liebe. Um Krieg. Um Geschäfte. Und manchmal drehen sich die Briefe auch um Krankheiten. "Zum Beispiel Darmprobleme", sagt Archivrat Thorsten Dette und schmunzelt. "Das ist nicht immer appetitlich, aber doch spannend." Etwa, weil man so etwas über die Medizinhistorie erfahre. Und schließlich ist es nicht irgendwer, der die Schreiben hinterlassen hat, sondern die Familie Engels. Das Konvulut aus mehr als 300 Briefen, datiert vom Ende des 18. bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts, lagert seit den 1980er Jahren im Stadtarchiv.

Wuppertal: Die Engels-Briefe gibt es bald auch digital
Foto: Fischer, A.

Eine Buch-Edition gibt es bereits seit 1991, verfasst vom ehemaligen Leiter des Historischen Zentrums, Michael Knieriem. Doch bald soll es auch eine digitale Fassung geben. "Frei zugänglich für jeden und weltweit", kündigt Professor Dr. Wolfgang Lukas an, der das Gemeinschaftsprojekt von Uni Wuppertal und Historischem Zentrum betreut. Seit 2013 arbeiten er und sein Team aus wissenschaftlichen Mitarbeitern und Studenten daran. Der Mehrwert gegenüber der bisherigen Ausgabe? "Ein Buch", erklärt Lukas, "müsse sich entscheiden." Zum Beispiel, was die Sortierung angeht. Knieriem habe sich damals für eine Chronologie entschieden. Das schränke die Handhabung ein. Bei der digitalen Version sei man viel flexibler, ist Lukas überzeugt. So lassen sich zum Beispiel Links einarbeiten, der Nutzer kann zwischen den Briefen hin- und herspringen. Auch Suchen nach bestimmten Begriffen sei viel einfacher. Und auch beim Thema Einordnung in bestimmte Themenbereiche sei man viel freier. Außerdem habe man immer das eingescannte Original mit dabei. Zum 200. Geburtstag von Friedrich Engels, der nur zweimal im Nachlass persönlich vertreten ist, soll 2020 die digitale Edition zur Verfügung stehen.

(est)
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