Wuppertal Die neue Verbindung zum Hauptbahnhof

Wuppertal · Der Weg aus der Elberfelder City zum Hauptbahnhof ist schon begehbar. Die Redaktion hat ihn getestet. Das Pflaster sieht noch hell und sauber aus. Auf dem oberen Vorplatz sollen jetzt noch Grashügel angelegt werden.

 Auf dem oberen Vorplatz (l.) beginnt demnächst die Gestaltung. Ein dreieckiger Geschäftsbereich durchbricht die Glasfassade der Mall. Innen ist die Halle sehr geräumig.

Auf dem oberen Vorplatz (l.) beginnt demnächst die Gestaltung. Ein dreieckiger Geschäftsbereich durchbricht die Glasfassade der Mall. Innen ist die Halle sehr geräumig.

Foto: Anna Schwartz

Ende Oktober, Anfang November sollen alle Wuppertaler den neuen Weg zum Hauptbahnhof nutzen können. Dann geht es statt durch den berüchtigten Tunnel auf einer breiten Ebene von der Alten Freiheit auf den Bahnhof zu. Unsere Redaktion hat sich jetzt schon mal umgesehen, wie es dort aussieht.

Wuppertal: Die neue Verbindung zum Hauptbahnhof
Foto: Schwartz, Anna

Beim Start am Kobö-Haus geht es weiter leicht bergauf. Die B 7 ist gar nicht mehr wahrzunehmen, weil Geschäfte die Brücke über die breite Straße säumen. Die Gebäude stehen schon, ihre asymmetrisch geknickten Glasfassaden erinnern an die futuristische Verkleidung der Brücke zur Straße hin und erzeugen interessante Spiegeleffekte mit dem Bahnhof und dem Primark-Gebäude. In den Ladenlokalen wird bereits am Innenausbau gearbeitet.

Wuppertal: Die neue Verbindung zum Hauptbahnhof
Foto: Schwartz, Anna

Auf dem Boden der Brücke liegt bisher nur Asphalt, denn es wird noch am Vordach der Geschäfte gearbeitet. "Dafür brauchen wir noch schweres Gerät, das soll nicht über das neue Pflaster fahren", erklärt Martina Langer von der Projektleitung Döppersberg.

Doch auf dem Platz zwischen Primark-Gebäude und dem künftigen Outletcenter liegt bereits eine große Fläche der hellen Betonsteine. Stein für Stein hebt ein kleiner Bagger die Betonquader in die Höhe, dann lässt er jeden am vorher genau festgelegten Platz wieder los. So wächst Reihe für Reihe das Pflaster.

"Es sind drei verschiedene Größen und drei verschiedene Farben", macht Martina Langer aufmerksam. "Es gibt einen genauen Plan, nach dem sie verlegt werden." Tatsächlich hat der Baggerfahrer einen Papierbogen vor sich. So neu sieht der Platz schön hell und sauber aus.

Nach rechts führt eine eindrucksvolle breite Treppe zur ehemaligen Bahndirektion, dem künftigen Outletcenter hinauf. Und links beeindruckt die hohe Fassade des Primark-Gebäudes, die hier hauptsächlich aus spiegelndem Glas besteht. Das Haus, das von außen so fertig aussieht, ist innen noch ein Betonbau. "Den Innenausbau übernimmt der Mieter", erklärt Martina Langer.

Der Weg zum Bahnhof führt dann weiter durch eine breite Glasfront in die neue Bahnhofsvorhalle, Mall genannt. Diese Glasfront wird unterbrochen durch einen zusätzlichen dreieckigen gläsernen Raum, in den Geschäfte und ein Café einziehen werden.

Die Halle selbst ist riesig und wird getragen von den wie Mikadostäbe wirkenden Stahlträger-Bündeln. Wo sie in der Decke enden, fällt Tageslicht durch runde Fenster in den großen Raum. Nach links geht es zum Kundencenter der Bahn, zu weiteren Geschäften, den Toiletten und ins Parkhaus, nach rechts führt der Weg in die Bahnhofsunterführung zu den Gleisen - dorthin, wo früher auch der Tunnel endete.

Der Platz direkt vor dem Bahnhofsgebäude - das Dach der Mall - ist im Moment noch weit entfernt von seinem künftigen Aussehen: Hier gibt es erst einen Asphaltplatz. Künftig sollen Grashügel mit Sitztreppen eine Landschaft formen. Wer sich dann hier ausruht, kann dann über die Mauer aus Natursteinen auf die Innenstadt blicken. Die Arbeiten dafür sollen bald anfangen.

Der Vorbau des Bahnhofs, der einst Geschäfte beherbergte, ist abgerissen. Am nun freigelegten unteren Teil der Bahnhofsfassade sind die umstrittenen eckigen Fensterrahmen bereits eingesetzt. Das Stockwerk wird von der Stadt noch mit neuen Sandsteinen verkleidet.

Der Busbahnhof ist ebenfalls fast fertig, es fehlen noch die Dächer über den Bahnsteigen. Die sind in Arbeit. Aber bis die Busse den Platz nutzen können, wird noch eine Weile vergehen. Unter anderem wird die Bahn die Fläche brauchen, wenn sie das Bahnhofsgebäude entkernt.

Begehbar ist auch schon der Weg, den künftig die Autos zum Parkhaus nehmen. Sie biegen von der B 7 Richtung Bahnhof ab und in die Straße hinter dem Primark-Gebäude ein. Dann geht es sofort nach links ins Parkhaus. Dort, direkt hinter der Einfahrt wird es auch eine "Kiss and Ride-Zone" geben, also einen Halteplatz, an dem man Reisende absetzen kann. Die Straße führt bis auf den Bahnhofsvorplatz, ist aber ab der Parkhauseinfahrt Fußgängerzone. Nur Taxen dürfen hier auf Reisende oder erschöpfte Einkaufsbummler warten.

(RP)
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