Wuppertal Die Schwebebahn ist als Werbeträger begehrt

Wuppertal · Die Schwebebahn ist Wuppertals erfolgreichster Werbeträger. Das Wahrzeichen der Stadt wirbt als einzigartiges Verkehrsmittel nicht nur weltweit für die bergische Metropole, sondern sie fährt Werbeeinnahmen ein, die über die Ströer Stadtwerbung in die Kassen der städtischen Tochter WSW fließen.

Die neuen Schwebebahnwagen werden einige Änderungen bei der Vermarktung mit sich bringen, denn künftig darf nur noch auf der Unterseite und zwischen den Gelenken der Bahn geworben werden. Und diese neue Schwebebahngeneration kündigt sich bereits an: Auf drei Schwertransportern wird der "Prototyp" voraussichtlich am 14. November in der Wagenhalle in Vohwinkel eintreffen.

"Bevor die neue Schwebebahn nach dem Zusammenbau erstmals auf die Strecke geht, sind noch ganz viele Funktionstests erforderlich", sagt Ulrich Jaeger, Geschäftsführer der WSW mobil GmbH. Im Sommer 2016 sollen die ersten regulären Wagen zum Einsatz kommen, der komplette Austausch der Flotte ist bis 2017 vorgesehen.

Der hellblaue erste Wagen wird komplett werbefrei bleiben. Für die anderen Fahrzeuge hat Thomas Lehner, Niederlassungsleiter von Ströer in Wuppertal, bereits mit der Vermarktung begonnen. "Die konkreten Preise stehen noch nicht fest, aber ich kann verraten, dass sie für die Werbekunden wegen der kleineren Flächen günstiger als bisher ausfallen", sagt Lehner. Wie viel Ströer und die Wuppertaler Stadtwerke bisher mit der Schwebebahnwerbung pro Wagen verdienen, verrät er allerdings nicht.

Dem Argument, die Werbung sei hässlich, halten die Stadtwerke entgegen, dass die Einnahmen seit vielen Jahren dazu dienen, das strukturelle Defizit im Wuppertaler Nahverkehr zu mildern. Mit der Reduzierung der Werbefläche habe man einen Kompromiss gesucht und gefunden.

"Zurzeit sind alle uns verfügbaren Schwebebahnen mit Werbung beklebt. Ich denke schon, dass die neuen Wagen sehr gefragt sind", sagt Thomas Lehner, der ankündigt, die ersten Gespräche mit den Stammkunden - wie zum Beispiel der Sparkasse - zu führen. Grundsätzlich würden Zeitverträge mit unterschiedlicher Laufzeit abgeschlossen.

Die Zugkraft der Schwebebahn lockte selbst den Fußball-Bundesligisten Bayer Leverkusen an, der Werbung für seine Heimspiele bestritt. Wobei es Fans des Wuppertaler SV geben soll, die keinen Fuß in diese Bahn setzen würden.

Ob für die Junior-Uni oder bei Sonder-Ausstellungen im Von der Heydt-Museum - die Schwebebahn ist der Joker der Stadt, um Werbung in eigener Sache zu betreiben. Einer der Wagen aus der rot-blauen Serie der 1970er Jahre bleibt in Betrieb und wird dann zusammen mit dem Kaiserwagen den schwebenden Oldtimer-Fuhrpark bilden.

(RP)
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