Wuppertal Die Wuppertaler Mieten ziehen leicht an

Wuppertal · Die ortsüblichen Vergleichsmieten sind im Mittelwert leicht gestiegen, zeigt der neue Mietspiegel. Die Werte reichen von 4,64 Euro bis 7,17 Euro pro Quadratmeter je nach Alter, Ausstattung und Lage des Objekts.

 Der Mietspiegel in Wuppertal liefert nun eine qualifizierte Grundlage für Wohnungspreise. Dabei differenziert er sowohl nach Alter des Gebäudes als auch Ausstattung und Wohnlage.

Der Mietspiegel in Wuppertal liefert nun eine qualifizierte Grundlage für Wohnungspreise. Dabei differenziert er sowohl nach Alter des Gebäudes als auch Ausstattung und Wohnlage.

Foto: Andreas Fischer

Im zweiten Anlauf ist es der Stadt Wuppertal gelungen, einen aktuellen, qualifizierten Mietspiegel zu erstellen. Der Mietspiegel 2017 weist als Mittelwert für alle Baualtersbereiche eine Anhebung der Mietpreise in Wuppertal von 4,85 Euro auf 5,11 Euro pro Quadratmeter auf. Das sind 26 Cent mehr pro Quadratmeter als bei der letzten Erhebung im Jahr 2009. Es ist davon auszugehen, dass der Rat der Stadt den "Mietspiegel für nicht preisgebundene Wohnungen in Wuppertal 2017" in seiner Sitzung am 20. Februar zustimmend zur Kenntnis nimmt. Damit erhielte der Mietspiegel, man spricht auch von der ortsüblichen Vergleichsmiete (Nettokaltmiete), Rechtsgültigkeit. Die Stadt wird anschließend den Mietspiegel mit dem kompletten Zahlenwerk veröffentlichen.

Ein erster Anlauf zur Erstellung eines Mietspiegels war 2015 gescheitert, da der Rücklauf bei einer Umfrage zu gering war und sich die Daten nicht auswerten ließen. Im zweiten Versuch wurde ein Jahr später das Institut Inwis beauftragt. 9000 Fragebögen wurden an Vermieter in der Stadt verschickt, um Informationen über die Größe, das Alter, die Ausstattung, den Mietpreis und den Modernisierungsstand der Mietwohnungen zu sammeln. Die mit Stand Oktober 2016 erhobenen Daten wurden nun von den Fachabteilungen der Stadt, den Mietervereinen, den Haus- und Grundbesitzervereinen sowie dem Gutachterausschuss für Grundstückswerte diskutiert und in die Mietspiegeltabellen eingegeben.

"Das Ergebnis ist aus unserer Sicht sehr positiv, der Mietspiegel beruht jetzt auf einer wissenschaftlichen Grundlage", sagt Gerd Lange, Vorsitzender des Deutschen Mieterbundes. Daher habe der Mieterbund dem Mietspiegel 2017 zugestimmt. Grünes Licht gab es auch vom Haus-, Wohnungs- und Grundstückeigentümer-Verein in Wuppertal. "Dieser aktualisierte, qualifizierte Mietspiegel war überfällig. Wir benötigen ein Instrument, das die Situation von Vermietern und Mietern in der Stadt tatsächlich spiegelt", sagt Hermann-Josef Richter, Vorsitzender von Haus und Grund Wuppertal und Umgebung.

Kompromisse mussten in dem Arbeitskreis bei der Bewertung von Zu- und Abschlägen gefunden werden. So wird ein Zuschlag von 31 Cent pro Quadratmeter Wohnfläche berechnet, wenn die Wohnung mit Badewanne und separater Dusche ausgestattet ist. Für ein Gäste-WC oder eine Dusche in einem zweiten Badezimmer kann ein Zuschlag von 18 Ce*nt gefordert werden. Zuschläge gibt es auch für einen großen Balkon (plus 36 Cent), einen Garten zur alleinigen Nutzung (plus 17 Cent) oder eine exklusive Wohnlage (p*lus 1,32 Euro). Der ermittelte Preis für Altbauwohnungen beträgt im Schnitt zwischen 5,58 Euro/Quadratmeter (Wohnungsgröße bis 50 Quadratmeter) und 5,10 Euro (Wohnungen über 90 Quadratmeter). Die höchsten Preise werden in Neubauten ab 2005 erzielt. Hier liegt der Quadratmeterpreis im Schnitt bei 7,17 Euro (Wohnungen zwischen 50 und 90 Quadratmeter) und 7,06 Euro (Wohnungen über 90 Quadratmeter).

(RP)
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