Wuppertal Eine Blockade schafft neue Wege

Wuppertal · Doktorarbeit von Olivia Spiker untersucht die Auswirkungen der B7-Sperrung.

Einen Verkehrskollaps hatten wohl die meisten erwartet, als die B 7 als Hauptschlagader im Herzen der Stadt im Sommer 2014 stillgelegt wurde. Warum der befürchtete Zusammenbruch ausblieb, hat Olivia Spiker zum Thema ihrer Doktorarbeit gemacht. Die Diplom-Ingenieurin hat die B7-Blockade zu ihrem Labor gemacht und die Auswirkungen erforscht. Sie wollte wissen, wie die Verkehrsströme sich verändern und welche Wege die Menschen sich suchen. Für ihre Arbeit befragte sie über das Internet 2000 Wuppertaler. "Es hat mich überrascht, wie viele Menschen auf Bus und Bahn oder das Rad umgestiegen oder schlicht zu Fuß gegangen sind. Das zeigt, dass in dieser Sperrung auch ein Potenzial steckt. Die Bürger machen sich Gedanken über die eigene Mobilität."

Die Atmosphäre sei zwar anfangs vergiftet gewesen, doch auch der Stimmungs-Smog habe sich bald aufgelöst. "Die Einstellung der Leute hat sich im Laufe der Zeit stark verändert", sagt Olivia Spiker. Um ein Stimmungsbild zu bekommen, hat sie Leserbriefe und -kommentare in den lokalen Medien und in sozialen Netzwerken ausgewertet.

Eine weitere Umfrage steht noch aus. Die Wuppertalerin möchte sich bei 215 Handwerksbetrieben und 25 Pflegediensten erkundigen, wie sich die Sperrung auf ihr Geschäft auswirkt. "Es machen sicher nicht alle mit, doch mich interessiert, was sie verändert haben: Ob sie einfach früher losgefahren sind, manche Kunden einfach nicht mehr bedienen oder andere kreative Lösungen gefunden haben, möchte ich von ihnen wissen."

(RP)
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