Wuppertal "Es wird keine Zeltlager geben"

Wuppertal · Die Stadt muss kurzfristig 300 weitere Flüchtlinge unterbringen.

Die Bezirksregierung Düsseldorf hat Wuppertal und neun weitere kreisfreie Städte dazu aufgefordert, unverzüglich jeweils 300 weitere Plätze zur Unterbringung und Versorgung von Flüchtlingen einzurichten. Wann die Flüchtlinge in Wuppertal eintreffen und aus welchen Ländern sie kommen, ist noch nicht bekannt.

Die Stadt wurde vom neuerlichen Hilferuf des Landes überrascht. Nun werden leerstehende Lagerhallen und erstmals auch Sporthallen mit Hochdruck auf ihre Eignung untersucht. "Inzwischen haben wir von der Bezirksregierung erfahren, dass sie sich bemüht, uns wenigstens eine Vorlaufzeit von 24 bis 48 Stunden einzuräumen", sagt Stadtsprecherin Martina Eckermann. Die Erstaufnahmestellen des Landes sind seit Wochen überlastet, die in Dortmund musste immer wieder einmal geschlossen werden.

Bevor die Flüchtlinge in regulären Erstaufnahmestellen registriert werden können, werden sie vom Land in provisorischen Aufnahmestellen "geparkt". Die Alternative dazu wäre die Obdachlosigkeit der ankommenden Menschen, die oft nicht mehr als das besitzen, was sie an ihrem Leib und in ihren Rucksäcken haben. "Bisher haben wir es in Wuppertal noch geschafft, alle Flüchtlinge unterzubringen, ohne auf Sporthallen zugreifen zu müssen. Doch diese Möglichkeit können wir zurzeit nicht mehr ausschließen", sagt Sozialdezernent Stefan Kühn. Eine Unterbringung von Flüchtlingen in Zelten schließt er aber weiterhin kategorisch aus. Das Land wünscht, dass große Einheiten mit 300 Plätzen geschaffen werden, die mindestens sechs Monate in Betrieb sein werden.

(AB)
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