Wuppertal Fünf weitere harte Jahre für die Bahnkunden

Wuppertal · Am Wochenende gibt es im Bahnverkehr wieder einen Vorgeschmack auf das, was auf die Kunden der Bahn in den kommenden Jahren zurollt: Bis Montagfrüh um 4.15 Uhr macht die Bahn einen großen Bogen um Wuppertal, weil Arbeiten für den Umbau des Stellwerks Vohwinkel anstehen. Der Zugverkehr zwischen Oberbarmen und Vohwinkel wird gesperrt. Betroffen sind sowohl die Fernverkehrszüge als auch die S-Bahnen und Regionalzüge.

Sperrungen, Baustellen, Fahrplanänderungen - daran werden sich die Bahnkunden gewöhnen müssen. "Wuppertal 21" droht, auch wenn es einen offiziellen Bau-Fahrplan der Bahn bis heute nicht gibt.

Umbau des Stellwerks in Vohwinkel bis Ende: Diese Arbeiten werden sich bis zum Jahresende 2017 hinziehen. Zwischen 21. und 24. August, 4. und 7. September, 18. und 21. September, 25. und 28. September sowie den 2. bis 5. Oktober werden die Fernzüge wieder weiträumig um Wuppertal geleitet. 2017 halten sowohl in den Oster- als auch in den Sommerferien in ganz Wuppertal keine Züge. Es werden 374 Kilometer Kabel verlegt, 387 neue Signale aufgestellt und 98 Weichen digitalisiert.

Umbau der Bahnsteige im Hauptbahnhof ab 2016: "Die Baumaßnahmen im Rahmen der Modernisierungsoffensive 2 werden Mitte 2016 beginnen", sagt eine Bahnsprecherin. Geplant ist, die Bahnsteige am Gleis 1 sowie am Gleis 4 und 5 auf 76 Zentimeter zu erhöhen. Das Bahnsteigdach am Hausbahnsteig (Gleis 1) soll aufgearbeitet werden. Zum Gleis 1 und zum Bahnsteig Gleis 2/3 werden Aufzüge gebaut.

Die Bahn rechnet mit Kosten in Höhe von 8,5 Millionen Euro. Die Baumaßnahmen sollen auf die Arbeiten am Stellwerk abgestimmt werden, damit keine zusätzlichen Sperrungen von Bahnstrecken erforderlich sind. Der Umbau der Bahnsteige soll 2018 fertig sein.

Umbau des historischen Bahnhofsgebäudes ab 2018: Und sie bewegt sich doch. "Geplant ist, dass das historische Empfangsgebäude am Hauptbahnhof Wuppertal nach Fertigstellung des städtischen Umbauprojektes (der Döppersberg, d. Red) im Jahr 2018 kernsaniert wird. Da sich das Projekt noch in der Planungsphase befindet, kann ich noch keine Details zum Beginn oder der Dauer der Arbeiten geben", sagt die Bahnsprecherin. Auch die Kosten sind noch unklar.

Bisher hatte die Bahn keinerlei konkrete Absichten geäußert, Geld in das Bahnhofsgebäude zu investieren. Entsprechend positiv sieht Wuppertals Baudezernent Frank Meyer die Planungsvorbereitungen. "Wir begrüßen diese Entwicklung und befinden uns in Abstimmungsgesprächen mit der Bahn", sagt Meyer.

Bei der Stadt ist unter der Hand die Erleichterung groß, dass der Bahn der Zustand ihres Hauptbahnhofs inzwischen selbst peinlich geworden zu sein scheint. Eine schriftliche Vereinbarung zwischen Stadt und Bahn zur Koordinierung der Arbeiten im Bahnhof und am Döppersberg, so die Recherchen dieser Zeitung, gibt es allerdings nicht.

(RP)
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