Wuppertal Handel ist über Stau am "Black Friday" verärgert

Wuppertal · B7-Sperrung sei schlecht kommuniziert gewesen, hält Verbandsgeschäftsführer Ralf Engel der Stadt vor.

 Auf der B7 ging am vergangenen Freitag nichts mehr. Durch die Sperrung Richtung Barmen staute es sich auf allen umliegenden Straßen.

Auf der B7 ging am vergangenen Freitag nichts mehr. Durch die Sperrung Richtung Barmen staute es sich auf allen umliegenden Straßen.

Foto: Stefan Fries (Archiv)

"Eine Katastrophe" - solche Bewertungen hörte Ralf Engel, Geschäftsführer des Handelsverbands NRW-Rheinland in Wuppertal, zum Thema B7-Sperrung infolge der Demontage der Behelfsbrücke am Döppersberg am vergangenen Freitag. Denn der studenlange Stau am Nachmittag habe dem Einzelhandel einen wichtigen Umsatztag verhagelt - den "Black Friday".

Dieser Tag, an dem Händler mit massiven Rabatten Kunden in die Geschäfte locken, entstand ursprünglich in den USA. Dort nutzen viele Menschen den Brückentag nach dem Feiertag Thanksgiving (4. Donnerstag im November) zum Einkaufen. Traditionell beginnt dann das Weihnachtsgeschäft. Den Ansturm auf die Geschäfte heizen die Händler seit Jahren mit besonderen Sonderangeboten an.

Inzwischen ist dieser Brauch auch im Rest der Welt weit verbreitet. "Das Internetportal Alibaba hat damit angefangen", sagt Ralf Engel. Das chinesische Unternehmen erhalte an einem Black Friday 250 000 Bestellungen in der Sekunde. In Wuppertal warben auch zahlreiche Geschäfte mit Sonderangeboten zum "Black Friday".

Doch der Kundenandrang blieb hinter den Erwartungen zurück, manch ein Händler machte weniger Umsatz als an einem normalen Freitag. Ursache sollen die B7-Sperrung Richtung Barmen und die schlechte Kommunikation dazu gewesen sein.

Um die Behelfsbrücke am Döppersberg abbauen zu können, hatte die Stadt die Spuren Richtung Barmen gesperrt. Darauf wiesen aber nur wenige Schilder hin, Fahrzeuge wurden erst kurz vor dem Döppersberg über die Bahnhofstraße umgelenkt. Die Folge: ein Riesenstau, auch in Gegenrichtung. Während der Nachmittagsstunden saßen tausende Fahrer im weiten Umkreis fest und kamen nur schrittweise voran. "Man lässt die Leute doch nicht in eine gesperrte Straße fahren!", empört sich Ralf Engel über diese Verkehrsführung. Er fragt auch, warum dann nicht die Polizei zum Beispiel am Robert-Daum-Platz den Verkehr von der B7 weggelenkt habe. Die Sperrung sei zudem viel zu wenig bekannt gemacht worden.

Überhaupt sei das Datum denkbar schlecht gewesen - offenbar habe bei der Stadt niemand an den "Black Friday" gedacht. Um deutlich zu machen, welchen Schaden die Händler hatten, erklärt er: "Die kaufen ein Jahr vorher Ware zu Sonderkonditionen ein - extra für diesen Tag."

Im Verkehrsausschuss wolle er jetzt daher diese schlechte Planung zur Sprache bringen.

(RP)
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