Wuppertal Kristof Stößel bringt das Publikum zum Toben

Wuppertal · Das Theater im Tanzhaus Wuppertal zeigt jetzt ein Vier-Personen-Verwirrspiel unter Schauspielern.

 Kristof Stößel (l.) und Eric Haug in Theater im Tanzhaus in Aktion.

Kristof Stößel (l.) und Eric Haug in Theater im Tanzhaus in Aktion.

Foto: Stefan Fries

Ein Verwirrspiel um Schauspieler und Zuschauer zeigt das Theater im Tanzhaus mit dem Stück "Theater Theater - ein perfekter Mord". Während dass übertriebene Agieren einiger Darsteller nicht überzeugt, begeistert Theaterchef Stößel das Publikum.

Geschrieben haben das Stück Tom Müller und Sabine Misiorny, die damit mit ihrem inzwischen in Dormagen beheimateten "m&m theater" seit dem Jahr 2000 Erfolge feiern. Rund 20 Theater haben das muntere Vier-Personen-Stück seitdem aufgeführt.

Das Stück spielt auf zwei Ebenen: Ein Regisseur probt mit seinen Schauspielern einen Krimi, die Premiere steht kurz bevor. Entsprechend blank liegen die Nerven. Zusätzlich hat sich ein Darsteller krank gemeldet und Ersatz muss besorgt werden. Dazu kommt das Stück im Stück, das von einem Mordfall in einem britischen Landhaus handelt.

Das Problem der Inszenierung von Michèle Connah ist, dass sie nicht zwischen den beiden Ebenen unterscheidet. Die Darsteller spielen gleichermaßen übertrieben, ob sie jetzt in der Krimi-Rolle oder in der Haupt-Rolle agieren. Eine Darstellung, bei der jedes Wort durch riesige Gesten begleitet wird, mag in der Krimi-Handlung noch Sinn machen. Doch in der Haupthandlung wirkt es seltsam, wenn Angela H. Fischer zu den Worten "vorstellen können" Kringel neben ihre Schläfe malt.

Eric Haug soll einen Frauenheld mimen, der als Regisseur mit allen hübschen Darstellerinnen ein Verhältnis anfängt. Allerdings knistert es zu wenig zwischen ihm und Angela H. Fischer als Karin. Andreas Strigl gibt versiert den Kommissar des Krimis. Er wechselt glaubhaft zwischen dem coolen und abgebrühten Schauspieler und dem mal übertriebenen und mal britisch zurückhaltenden Inspektor.

Das Stück braucht eine Weile, bis es in Fahrt kommt. Erst als Hausherr Kristof Stößel selbst auftritt, sind die Zuschauer voll dabei. Er spielt Stephan Schmidt, einen Gast der öffentlichen Generalprobe, der zu spät kommt. Regisseur Falk denkt, er wäre der Ersatz für den kranken Darsteller, und schubst ihn auf die Bühne. Also stolpert dieser staunender und ein bisschen naiv zwischen den Profi-Schauspielern herum und sorgt immer wieder für Lachsalven. "Die sind alle so echt", japst eine Zuschauerin in der Pause.

Noch mehr kichern die Gäste, als Stößel nach der Pause in ein schwarzes Kleid gezwängt mit Pieps-Stimme als Dienstmädchen auftritt. Mit seiner völligen Ernsthaftigkeit dabei bringt Stößel die Zuschauer zum Toben. Allein seinetwegen lohnt sich der Besuch.

Weitere Vorstellungen gibt es am 7., 8., 21., 22. April, jeweils um 19.30 Uhr, am 23. April um 11 und 18 Uhr im Theater im Tanzhaus, Elberfelder Straße 87. Die Karte für 19,50 beziehungsweise 15,50 Euro gibt es online über Wuppertal live: www.wuppertal-live.de

(RP)
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