Serie Winterspaß im Bergischen Museums-Tipps im Bergischen Land
Ausflug in die Geschichte des Werkzeugs Das Schwungrad der Dampfmaschine verfügt über einen imposanten Durchmesser von vier Metern. Das zentrale Exponat im Deutschen Werkzeugmuseum steht für den Geist der industriellen Revolution, die die Arbeitswelt in Remscheid und der Welt vollkommen verändert hat. Natürlich nicht nur die Arbeitswelt, sie wirkte sich auch auf das soziale Miteinander. Der Besucher der Deutschen Werkzeugmuseums – es ist das einzige seiner Art – erfährt auf leichte und anschauliche Weise viel über die Kultur- und Technikgeschichte des Werkzeuges, angefangen von den Feilenhauern in den Kotten bis hin zur computergesteuerten CNC-Technik. Die Werkzeugstadt Remscheid zeigt sich hier von ihrer innovativsten und weltoffenen Seite.
Info Cleffstraße 6, Remscheid, Di. bis Frei. 9-13 und 14-17, Sa., So. 11 - 16 Uhr. Bis einschließlich 1. Januar geschlossen. Eintritt: Kinder bis 14 frei, Erwachsene zwei Euro.
www.werkzeugmuseum.org
Wie in Leverkusen einst Sensen geschmiedet wurden Das Industriemuseum liegt etwas versteckt am Rande des Stadtteils Schlebusch. Hier, in der letzten rheinischen Sensenfabrik H. P. Kuhlmann Söhne, wurden seit Ende des 18. Jahrhunderts die weit über Deutschland hinaus bekannten Sensen und Sicheln gefertigt. Seit 2005 erhält ein engagierter Verein das Museum.
Eine kleine Schar von Fans zeigt das Schmieden am Feuer, pflegt die alten Maschinen und Geräte. So steht dort an der Dhünn ein „lebendiges Museum“, das viel vom Leben der Arbeiter erzählt. Dank europäischer Finanzhilfen entstand eine sehenswerte Dauerausstellung, die auch gut für Kinder geeignet ist. Die Schmiedehalle mit ihrem Ambiente dient zwischendurch für Konzerte, Wechselausstellungen, Theater und Partys. Derzeit wird die Ausstellung „Born to be wild“ über das Motorradfahrens in den 1970er Jahren gezeigt (bis 27. April 2014) gezeigt.
Info Freudenthal 68, Leverkusen, Tel. 0214 5007268, Di. bis Fr. 10 bis 13 Uhr, Sa. / So.: 12 bis 17 Uhr (geschlossen: 23. Dezember bis 6. Januar.). Eintritt: Erwachsene inklusive Audioguide,vier Euro, Kinder ab 6 Jahre/Jugendliche: zwei Euro, Familienkarte acht Euro.
www.sensenhammer.de
Die Welt der Produktpiraten Weltweit einzigartig ist das Museum Plagiarius, das im Jahr 2007 im Solinger Südpark eröffnet hat. In der Dauerausstellung sind mehr als 350 Produktplagiate und die Originale zu sehen. Darunter Produkte aus den unterschiedlichsten Branchen: Zweiräder, Elektronikgeräte, Haushaltswaren, Kinderspielzeug oder gar Lebensmittel. Das älteste Plagiat des Museums ist eine Brief- und Diätwaage der Firma Soehnle-Waagen aus dem Jahr 1977. Deren Original hat der Plagiarius-Gründer Rido Busse einst selbst entworfen. Noch bis zum 5. Januar zeigt das Plagiarius außerdem die Sonderausstellung „Stille Post“. Hierfür haben zehn Personen den gleichen Silberring nachgebaut unter der These, dass jedes Modell anders aussehen wird, obwohl sie auf gleiche Vorlage basieren.
Info Bahnhofstraße 11, Solingen. Das Plagiarius hat mittwochs bis samstags von 9.30 bis 13.00 und von 13.30 bis 17 Uhr, sonntags von 13 bis 17 Uhr geöffnet. An Silvester und Neujahr bleibt das Museum geschlossen. Kinder bis 10 Jahre haben freien Eintritt, alle anderen zahlen drei Euro.
plagiarius.de
Den Forschergeist mit Röntgen entdecken Bis zu seinem dritten Lebensjahr hat der Physiker Wilhelm Conrad Röntgen in Lennep gelebt. 1848 zog seine Familie ins holländische Apeldoorn. In unmittelbarer Nähe seines Geburtshauses steht heute das Deutsche Röntgenmuseum, das den Entdecker der X-Strahlen ehrt. Seit 2006 wandelt sich das Museum von einem trockenen naturwissenschaftlichen Haus hin zu einem Erlebnisort, wo auch der Forschergeist der Besucher geweckt werden soll. Die lernen den Nobelpreisträger, Forscher und Privatmann kennen und können teilhaben an seiner Entdeckung.
Mit Röntgen wird es erstmals möglich, ohne Verletzung des Körpers ins Innere des Menschen zu schauen. Seine geniale Entdeckung der RöntgenStrahlen führt bis heute in vielen Bereichen des menschlichen Lebens zu Veränderungen.
Info Schwelmer Straße 4, Remscheid, Di. bis Fr. 10 bis 18 Uhr, Sa., So. 11 bis 18 Uhr, bis 1. Januar geschlossen. Eintritt: Erwachsene 3,50 Euro, Kinder bis sechs frei.
www.roentgenmuseum.de
Kunst im Museum Morsbroich Das Leverkusener Museum für zeitgenössische Kunst wurde 1951 gegründet. Das von einem Wassergraben umgebene Schloss musste jüngst viele politische Angriffe überstehen: Einige Ratsvertreter der finanzschwachen Stadt Leverkusen wollten das Museum schließen. Gezeigt wurden schon Ausstellungen mit Werken von Yves Klein, Lucio Fontana, Louise Nevelson, Andy Warhol, Robert Motherwell.
Das Museum verfügt über einen eigenen Bestand von circa 400 Gemälden und Skulpturen sowie 5000 druckgrafischen Werken. Derzeit wird die Ausstellung „Eine Handvoll Erde aus dem Paradies“ gezeigt.
Info Gustav-Heinemann-Straße 80, Leverkusen. Do. 11 bis 21 Uhr, Di., Mi., Fr.-So. 11 bis 17 Uhr. Eintritt: 4 bis 5,50 Euro, Familienkarte: 15 Euro.
www.museum-morsbroich.de
Spinnerei im Tal der Wupper Auch das Wülfingmuseum in Dahlerau erinnert an ein Stück Industriegeschichte: Von 1815 bis 1996 stellte die Familie Hardt im Tal der Wupper Bekleidungsstoffe her. Das Wasser trieb die Spinn- und Webmaschinen an. Im Laufe der Zeit entwickelte sich eine Volltuchfabrik, in der von der Verarbeitung der Rohwolle zu Garn bis zu dessen Weiterverarbeitung zu Tuch alles in eigener Regie durchgeführt wurde. Im Umfeld der Fabrik entstand eine kleine Stadt, in der die Familie Hardt für das Wohl ihrer Arbeiter und Angestellten sorgte. Mit der Globalisierung in den 1990er Jahren verlor das Unternehmen die Konkurrenzfähigkeit und schloss 1996 seine Tore. Geblieben sind die Gebäude der Fabrik. Seit 1997 pflegen die Mitglieder des Vereins Johann Wülfing & Sohn Museum die Erinnerungen und machen sie für Interessierte zugänglich.
Info Am Graben 4-6, Radevormwald, In den Ferien nur Führungen für Gruppen auf Anfrage, Tel. 02191 663219.
Auf den Spuren der Tuchmacher Ganz glatt fühlt sich die Oberfläche der Seife aus Wollfett an. Es ist schwer zu sagen, wie viele hundert oder tausend Hände schon darüber gestrichen haben. Doch nach all der Zeit hat sie ihren Geruch nicht verloren: leicht ranzig, aber immer noch vermischt mit den Aromen von Wolle und Honig. Möglichst sinnlich und plastisch sollen die Besucher im Tuchmuseum in Lennep den Weg von der Wolle bis zum fertigen Tuch erfahren. Am Beispiel der Firmen Hardt Pocorny & Co oder Johann Wülfing & Sohn zeigt das Museum aber auch die Entstehung der Textilindustrie im Tal der Wupper. In sechs Räumen erzählt das Museum aus verschiedenen Perspektiven. Das Tuchhandwerk wird erläutert, die Handelsverbindungen dargestellt, die Bedeutung der Wupper unterstrichen und die Geschichte der Wülfings erzählt. Info Hardtstraße 2, Remscheid, Dienstag 12 bis 16 Uhr, Sonntag 14 - 17 Uhr, über die Feiertage geschlossen.
www.tuchmuseum-lennep.de
Schloss Burg – das bergische Wahrzeichen Am bewaldeten Hang direkt über der Wupper liegt Schloss Burg. Die Burg wurde ursprünglich im 12. Jahrhundert gebaut. Hier lebten im Hochmittelalter die Grafen und Herzöge von Berg. Nach dem Dreißigjährigen Krieg verfiel Schloss Burg langsam zur Ruine. Ab 1890 wurde die Anlage vom Vorgänger des heutigen Schlossbauvereins wieder aufgebaut und ist heute die größte rekonstruierte Burganlage in NRW. Als Museum gibt die Burg einen Einblick in das Leben im Bergischen Land vor 900 Jahren. Im Rittersaal, dem Ahnensaal, der Kemenate und der Kapelle schildern zahlreiche Wandgemälde Geschichten aus dem Bergischen Land und dem Leben der Grafen von Berg. In der Rüstkammer sind Rüstungen, Kettenhemden und Waffen aus dem Mittelalter zu sehen. Wer die 127 Stufen zur Spitze des Bergfrieds auf sich nimmt, wird mit einem Blick auf Unterburg und bis zu Teilen von Remscheid belohnt.
Info Schlossplatz 1, Solingen. In den Weihnachtsferien hat das Museum täglich von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Silvester bleiben die Tore geschlossen. Eintritt: Erwachsene n fünf Euro, Kinder 2,50 Euro.