Wuppertal Pfandraiser fahren zu Angela Merkel

Wuppertal · Der Verein, der mit Leergut Kurse für Flüchtlinge finanziert, wird geehrt.

 Die Einladung nach Berlin ist für die Pfandraiser ein Ansporn.

Die Einladung nach Berlin ist für die Pfandraiser ein Ansporn.

Foto: A. Fischer

"Im allerersten Moment dachten wir, es wäre ein Witz", beschreibt Lev Nazarov vom Verein Pfandraising Wuppertal die Reaktion auf ein Schreiben von Bundeskanzlerin Angela Merkel. Doch schon bald stellte sich heraus, dass es kein Scherz ist: Als Dank für seine Einsatzbereitschaft soll der Verein eine ehrenamtlich besonders engagierte Person benennen, die an einer Veranstaltung im Bundeskanzleramt in Berlin zur Würdigung von Ehrenamtlichen teilnimmt.

Lev Nazarov, der im Verein das Amt des Schatzmeisters innehat, ist der Auserwählte, der am 17. März nach Berlin reisen darf. "Er hat unfassbar viel für den Verein gemacht", sagt die Vorstandsvorsitzende Racel Bosbach. "Wir hätten nicht gedacht, dass wir etwas so Großes bewirken", sagt Nazarov. Für ihn sei das die höchste Stufe der Anerkennung. "Es ist etwas klischeehaft, aber ich bin vor knapp 20 Jahren selbst hier eingewandert und habe auf ein Anliegen gewartet, etwas zurückzugeben." Anfangs waren es lediglich Deutschkurse für Flüchtlinge, die durch die Pfandspenden finanziert wurden, mittlerweile werden aber auch ein Begegnungscafé und monatliche Exkursionen organisiert. Im Deutschunterricht werde dann das Vokabular, das für die Exkursion relevant ist, besprochen. Vor Kurzem haben die Teilnehmer zum Beispiel mit den Lehrenden gekocht. Es sei wichtig, den Flüchtlingen Angebote außerhalb von Amts- und Arztbesuchen zu ermöglichen. Alle 14 Tage holen die Pfandraiser Leergut vor allem bei Wohngemeinschaften ab. Mittlerweile gebe es sogar "Abonnenten", erklärt Bosbach, zum Beispiel ältere Menschen, die das Leergut nicht mehr so gut wegbringen könnten. Die Einrichtung und Gestaltung mehrerer Sammelcontainer Leergut sei noch im Gange.

(pf)
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