Wuppertal Schwebebahn – Ausbau ist abgeschlossen

Wuppertal · In 19 Jahren Bauzeit wurden 512 Millionen Euro investiert. Dafür wurden auf der 13,3 Kilometer langen Strecke zwischen Vohwinkel und Oberbarmen sämtliche Brücken und Stützen ausgetauscht. Auch die Bahnhöfe wurden modernisiert.

 Die Schwebebahn ist nicht nur eine Touristenattraktion, sondern auch das beliebteste Nahverkehrsmittel der Wuppertaler.

Die Schwebebahn ist nicht nur eine Touristenattraktion, sondern auch das beliebteste Nahverkehrsmittel der Wuppertaler.

Foto: Hertgen

Mit einem Festakt in der Wagenhalle Oberbarmen wurde der Ausbau der Schwebebahn nach 19 Jahren Bauzeit offiziell beendet. Am 4. April 1995 hatten die Wuppertaler Stadtwerke (WSW) damit begonnen, den gesamten Fahrweg der 1903 fertiggestellten Schwebebahn neu zu bauen. Dafür wurden auf der 13,3 Kilometer langen Strecke zwischen den Stadtteilen Vohwinkel und Oberbarmen sämtliche Brücken und Stützen ausgetauscht.

Außerdem rissen die WSW fast alle der damals 19 Bahnhöfe ab und ersetzten sie durch moderne Stationen. Drei Haltestellen — Landgericht, Völklinger Straße und Werther Brücke — wurden als formidentische Nachbauten den historischen Jugendstil-Vorbildern nachempfunden. Der Bahnhof Kluse in Elberfeld wurde als eine der ersten Baumaßnahmen zwischen 1997 und 1999 ganz neu errichtet, so dass die Schwebebahn nun über 20 Haltestellen verfügt. Die alte Station war im Zweiten Weltkrieg zerstört und nicht wieder aufgebaut worden. Alle neuen Bahnhöfe zeichnen sich durch einen modernen Fahrgastkomfort sowie Barrierefreiheit aus und sind durch große Glasflächen heller als ihre Vorgänger.

Für das neue Gerüst und die Bahnhöfe wurden im Laufe der Jahre rund 40 000 Tonnen Stahl verbaut. Da das ursprüngliche Erscheinungsbild der Konstruktion erhalten werden sollte, wurde die alte Niettechnik eingesetzt, um die Bauteile am Gerüst zu verbinden. Über 2,5 Millionen Nieten wurden verbaut. Eine wichtige Verbesserung war der Einbau von "Flüsterschienen". Die Betriebsgeräusche der fahrenden Bahnen haben sich dadurch deutlich reduziert, das charakteristische Quietschen aus früheren Jahren ist fast verschwunden.

Neu ist zudem der Einbau einer Kehre im vorderen Bereich der ebenfalls neu errichteten Wagenhalle Oberbarmen. Die Schwebebahnzüge können sich dadurch am östlichen Ende der Strecke schneller auf die Rückfahrt Richtung Vohwinkel machen, ohne dabei — wie früher — die gesamte Wagenhalle durchfahren zu müssen.

Mit dem Ausbau ist auch das schlimmste Unglück in der über 100-jährigen Schwebebahngeschichte verknüpft. Am Morgen des 12. April 1999 stürzte ein Wagen in die Wupper, weil ein Metallstück am Fahrschienenträger von der Baufirma nicht entfernt worden war. Fünf Menschen kamen dabei ums Leben, 47 wurden verletzt.

(RP)
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