Remscheid Frost beschert Stolperkanten

Remscheid · Der bergische Winter ist noch nicht vorbei, aber schon jetzt zeigen sich Frostschäden. Das Amt für Straßen und Brückenbau hat rund 120 Warnschilder auf Gehwegen aufgestellt. Auf Fahrbahnen wird zurzeit notdürftig geflickt.

Aufgetaute Schneedecken bringen erste Folgen der langen Frostperiode ans Tageslicht: Schlaglöcher und Risse im Asphalt, unebene Gehwege und lose Platten. Mit Buckelpisten und Stolperfallen wird das Amt für Straßen und Brückenbau die nächsten Wochen zu tun haben. Da der bergische Winter noch nicht überstanden ist, steht das Ausmaß der Schäden noch nicht fest. "Wir rechnen aber mit kräftigen Forstschäden", sagte Amtschef Gerald Hein auf BM-Nachfrage.

Schon in der Weihnachtszeit setzte der Wechsel aus Frost, Tauwetter und erneutem Gefrieren den Belägen arg zu — der Alptraum jeder Straßenmeisterei. Wenn der Boden bis in die Tiefe von 30 Zentimeter gefriert, werden Gehwegplatten angehoben und ragen heraus. Genau nach solchen Kanten fahnden die Straßenbegeher. Seit Schnee- und Eisreste weggetaut sind, sind die städtischen Mitarbeiter wieder auf Kontrollgängen durch das Stadtgebiet unterwegs. Sie schauen sich den Zustand der Fahrbahnen und Gehwege an. Wenn sie auf Bürgersteigen Stolperkanten oder lose Platten entdecken, die eine Unfallgefahr darstellen, werden Warnschilder "Vorsicht Frostschäden" aufgestellt. Gerald Hein berichtet von 41 solcher Stellen allein im Bezirk Innenstadt. Im gesamten Stadtgebiet seien rund 120 solcher Stellen markiert. Es wurden bereits Schilder nachbestellt, hieß es aus einer Straßenmeisterei.

Zwar habe die Kommune die Verkehrssicherungspflicht, aber nur unter der Maßgabe des Machbaren. "Es macht wenig Sinn jetzt schon zu reparieren. Der Frost steckt noch tief im Boden", berichtet Hein. Nur in Ausnahmefällen werden an besonders kritischen Stellen Gewehplatten angehoben und mit Wintermischgut unterfüttert. Hein: "Wir appellieren mit den Schildern an den Verkehrsteilnehmer, besonders aufmerksam zu sein." Kritisch werde es, wenn im Innenstadtbereich Stolperkanten von mehr als zwei Zentimetern auftreten, im Außenbereich liegt die Toleranzgrenze höher. Manche Unebenheit glättet die Witterung. "Wenn es wärmer wird, senken sich viele Platten wieder ab", erläutert der Fachmann.

Für eine Bilanz der Frostschäden auf Fahrbahnen sei es noch zu früh. Schlaglöcher treten oftmals plötzlich auf. An Hauptverkehrsstraßen verfüllen die Kolonnen sie in Härtefällen provisorisch — sehr lange halte dies aber nicht.

Weil Straßen in der Vergangenheit aus Kostengründen oftmals nicht mehr von Grund auf saniert werden konnten, erhöhe sich die Anfälligkeit für Frostschäden. Mit einer umfassenden Schadensbilanz sei erst im Frühjahr zu rechnen, sagte Hein. Denn Frost kann auch die nächsten Monate noch drohen.

(RP)
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