Remscheid Für die Lutherkirche werden Spenden gesucht

Remscheid · Das Gotteshaus ist nun barrierefrei. Die Sanierung soll mit dem Kirchturm beginnen und in drei Bauabschnitten erfolgen.

 Ab sofort ist ein barrierefreier Zugang in die Kirche möglich - das demonstrierten Christian Busch, Ulrich Wester Lothar Elbertzhagen (v.l.).

Ab sofort ist ein barrierefreier Zugang in die Kirche möglich - das demonstrierten Christian Busch, Ulrich Wester Lothar Elbertzhagen (v.l.).

Foto: Moll

Der neue behindertengerechte Zugang zur Lutherkirche ist ein wichtiges Signal. "Der neue Aufgang ist ein sichtbares Zeichen, dass wir diese Kirche nicht aufgeben", betont Gemeindepfarrer Ulrich Wester. Das, was lange gefehlt hat und sehnlich gewünscht war, konnte nun dank einer Investition aus Mitteln der Luther-Kirchengemeinde und Spenden eingerichtet werden. In der Nähe zum Haupteingang wurde eine Rampe zur Überwindung von zwei Treppenstufen angebracht. Mittels eines Aufzugs können im Kircheninneren ab jetzt auch Rollstuhlfahrer das Niveau des Kirchenraums bequem erreichen.

 Wahrzeichen eingebettet in Grün: So präsentiert sich die Lutherkirche von oben - 2010 noch ohne Baugerüst.

Wahrzeichen eingebettet in Grün: So präsentiert sich die Lutherkirche von oben - 2010 noch ohne Baugerüst.

Foto: jürgen Moll

Die Kosten, die zur Sanierung von Dach und Mauerwerk anstehen, übersteigen indes deutlich alle bisherigen Erwartungen. Das haben Untersuchungen ergeben, für die sich die Gemeinde ein Jahr Zeit nahm und nehmen musste. Denn bevor das Presbyterium konkrete Sanierungsschritte einleiten kann, musste die Ursache für die Fassadenschäden genau geklärt werden. So hat sich ergeben, dass durch die gebrannten Klinker und den Mörtel der Vorsatzschalung Wasser eindringen, aber nicht mehr entweichen kann.

Mitte der 1990er Jahre war das denkmalgeschützte Gebäude mit einem Anstrich versehen worden, der den damals geltenden bautechnischen Erkenntnissen entsprochen habe. "So wurden etliche Kirchen saniert. Und zahlreiche davon haben nun genau die Probleme, wie wir sie haben", erklärt Diakon Christian Busch. Augenfällig und sehr massiv wurden die Schäden zunächst im strengen und langen Winter 2012/2013. Als Fassadenstücke abplatzen und aus der Höhe auf den Boden fielen, sei klar gewesen: "Es bestand dringend Handlungsbedarf", erinnert sich Baukirchmeister Lothar Elbertzhagen. Der Eingang wurde zum Schutz der Kirchenbesucher mit einer Überdachung versehen, es folgten genaue Gesteinsanalysen durch Spezialisten.

Die Ergebnisse zeigen: Die Kosten werden die eigenen Möglichkeiten deutlich übersteigen. Obwohl für das neue Dach Rücklagen gebildet wurden, fehlen Mittel für die Sanierung. "Wir werden auf die Solidarität anderer und Spendenmittel angewiesen sein", sagt Pfarrer Wester.

Inzwischen wurde ein Runder Tisch mit Vertretern der Gemeinde, Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz und anderen Remscheider Persönlichkeiten gebildet. In diesem Kreis wird überlegt, wie man weiter vorgehen will. Fest steht indes, dass die Sanierung beginnend mit dem Kirchturm in drei Bauabschnitten erfolgen soll. Davon, dass den Remscheidern die aus allen Himmelsrichtungen gut zu erkennende Lutherkirche wert und teuer ist, sind die Gemeindevertreter überzeugt. Nicht zuletzt ist das Gotteshaus mit seiner guten Akustik und den rund 600 Sitzplätzen auch für die Veranstaltungen von Konzerten sehr gefragt.

(RP)
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