Remscheid Für mehr faire Produkte in der Gastronomie

Remscheid · Ökumenische Initiative Lüttringhausen stellte beim Frühstück Idee der "Fairtrade-Town" vor.

 Zum Frühstück wurden im F(l)air-Weltladen fair gehandelte Produkte aufgetischt. OB Burkhard Mast-Weisz (3.v.l.) versprach, die Initiative zu unterstützen.

Zum Frühstück wurden im F(l)air-Weltladen fair gehandelte Produkte aufgetischt. OB Burkhard Mast-Weisz (3.v.l.) versprach, die Initiative zu unterstützen.

Foto: Hertgen, Nico (hn-)

Damit Remscheid zum "Fairtrade-Town" - also zu einem Standort, an dem der Gedanke des fairen Handels gefördert und gelebt wird - zertifiziert wird, müssen bestimmte Kriterien berücksichtigt, erfüllt und nachgewiesen werden. Dies zeigte Volker Beckmann, Vorsitzender der Ökumenischen Initiative Lüttringhausen auf, als er Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz anlässlich des Weltladentages zum fairen Frühstück begrüßte.

Im F(l)air-Weltladen in Lüttringhausen traf das Stadtoberhaupt auf Gäste im integrierten Café und auf engagierte Mitstreiter in Sachen "Fairer Handel". Seit 15 Jahren gibt es den F(l)air Laden im "Dorf". Da ließ Volker Beckmann sicher berechtigt nicht unerwähnt, dass von Lüttringhausen immer wieder nachhaltige Impulse gegeben wurden, um das Thema ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu bringen. Insofern seien schon wichtige Vorarbeiten geleistet worden, um das Zertifikat "Fairtrade Town" zu erlangen.

"In 27 Geschäften in Remscheid gibt es mittlerweile fair gehandelte Produkte", zählte Beckmann auf. Gefordert seien indes noch die Gastronomen, die Palette ihrer verwendeten Produkte in dieser Hinsicht zu erweitern. Zwar gebe es vor Ort bereits elf Restaurants und Cafés, die beim Einkauf Lebensmittel aus fairem Handel berücksichtigten. Etliche von ihnen wie etwa das Bistro im Kaufhaus Remscheid oder ganz neu das Café im Neuen Lindenhof seien aber von gemeinnützigen Einrichtungen getragen. "Es reicht, wenn ein Gastronom zwei fair gehandelte Produkte nutzt. Hier ist die Schwelle bewusst ganz niedrig gehalten", erläuterte der Vereinsvorsitzende. Weiterhin müssen Schulen und Kitas sich der Initiative anschließen, wobei diese Forderung in Remscheid schon gut umgesetzt sei.

Noch vor den Schulferien - so versprach der Oberbürgermeister - wolle er sich mit den Akteuren zusammensetzen, um zu überlegen, wie die Stadtverwaltung das Programm unterstützen kann. "Es ist bei diesem Thema sicher noch Luft nach oben", räumte Mast-Weisz ein. Möglicherweise könne man gerade die gastronomischen Betriebe besser erreichen, wenn sie aus dem Rathaus auf die Initiative aufmerksam gemacht würden. Für faire Arbeitsbedingungen und Entlohnung bei den Produzenten in den Erzeugerländern zu sorgen, sei auch im Hinblick auf die Fluchtproblematik wichtig, sagte der OB. "Wenn wir die Ursachen von Flucht bekämpfen wollen, müssen wir dafür sorgen, dass die Menschen dort von ihrer Arbeit leben können." Wie intensiv die Bemühungen in Remscheid sind, Flüchtlinge zu integrieren, zeigte das Beispiel einer Familie aus Armenien, die sich zu den Cafébesuchern gesellte. "Sie gehören dazu", sagte Johannes Haun, stellvertretender Vorsitzender der Ökumenischen Initiative, als er Eltern, Großeltern und Kinder kurz vorstellte.

(RP)
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