Remscheid Für Menschen mit kleinem Taschengeld

Remscheid · Barmer sammelt Weihnachtsgeschenke von Lesern der Morgenpost. Sie werden in zwei Altenheimen verteilt.

"Schenken, Freude, feiern" heißt die Weihnachtsbotschaft auf dem Geschenkpapier. Genau wie all die anderen kleinen und größeren Päckchen und dekorierten Taschen liegt auch dieses Präsent unterm geschmückten Weihnachtsbaum in der Remscheider Geschäftsstelle der Barmer GEK. "Alle, die etwas abgegeben haben, haben sich mit dem Verpacken so große Mühe gegeben", bemerkt Claudia Heinle, die die gemeinsam mit der Bergischen Morgenpost und den Alten- und Pflegeeinrichtungen Stockder Stiftung und Haus Lennep erneut angestoßene Geschenkaktion bei der Gesundheitskasse koordiniert. Sie hat die Wunschlisten der Bewohner beider Häuser geführt. Menschen, die nur mit einem überschaubaren monatlichen Taschengeld auskommen müssen oder die keine Angehörigen und Freunde mehr haben, die ihnen zum Weihnachtsfest etwas schenken, durften sich etwas wünschen.

Leser riefen nach der Veröffentlichung in der Morgenpost bei der Barmer GEK an und reservierten den Wunsch, den sie gerne erfüllen wollten. "Es sind viele 'Wiederholungstäter' dabei, die auf den Start der Aktion schon gewartet haben", erzählt Claudia Heinle. Andere, wie Elisabeth Cilasun, haben sich zum ersten Mal beteiligt. Gestern brachte die Mitarbeiterin der Stadtverwaltung eine hübsche Weihnachtstüte vorbei.

"Als wir davon gelesen haben, ist eigentlich mein Mann drauf gekommen. Da können wir doch mal mitmachen, hat er gesagt", berichtete sie und verriet lächelnd, dass ihr Geschenk in Richtung Kosmetik geht: "Ich habe etwas gekauft, was mir auch selber Freude machen würde." Auch vom Gabentisch im Großraumbüro der Barmer GEK ließen sich manche Besucher inspirieren. "Die Kunden haben uns darauf angesprochen. Und als sie dann hörten, wer die Geschenke bekommt, wollten sie auch gerne mitmachen", sagt Heinle.

Ausnahmslos alle Gaben wurden kunstvoll verpackt und mit Liebe verziert abgegeben. Und nicht nur das: Viele der Schenkenden haben kleine Weihnachtsgrüße auf Geschenkanhängern oder Karten beigefügt. "Frohe Weihnachten" wünschen die Menschen Margarethe S, Heinz B., Irmgard K. und vielen anderen. So manche Tüte mit selbstgebackenen Plätzchen, kleinen Christstollen, Pralinen und Schoko-Weihnachtsmännern ist ebenso beigefügt.

Hin und wieder gebe es auch eine persönliche Verbindung zum Adressaten, erzählt Claudia Heinle. Mitunter wüssten die Leute, dass ein früherer Kollege oder Nachbar nun in einer der beiden Pflegeeinrichtungen wohne. Auf diesem Weg richteten sie einen Gruß zum Fest an den Bekannten. Rund 80 Wünsche wurden in den letzten Wochen in der BM veröffentlicht. Bis auf sechs sind alle erfüllt worden (siehe Info).

Dass es sich bei den verbliebenen Nennungen um Kleidungsstücke handelt, sei nicht so ganz verwunderlich, findet Claudia Heinle. "Da sind manche Leute etwas unsicher, ob sie denn den Geschmack der alten Leute wohl treffen."

(bona)
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