Remscheid Fußgänger verunglücken häufig

Remscheid · Remscheid rettet die Statistik im Bergischen Städtedreieck: Während es in Wuppertal und Solingen wieder mehr Unfälle gab, sank die Zahl in Remscheid. Sorge bereiten der Polizei überall die vielen verletzten Fußgänger.

War Remscheid in der Unfallstatistik im Bergischen Städtedreieck 2008 noch die Kommune, die mit der Zahl der Unfälle leicht über dem Schnitt lag, ist sie 2009 der positive Ausreißer nach unten. Denn während sich vor allem in Wuppertal die Gesamtzahl der Verkehrsunfälle nach dem Rückgang von 2008 nun – gegen den Landestrend – erhöht hat, gab es in Remscheid mit 3562 Unfällen 205 (5,4 Prozent) weniger, als noch 2008.

17 Unfalltote im Bergischen

Eine wirkliche Erklärung dafür hat Dittmar Hoga, Leiter der Direktion Verkehr, nicht: "Es spielen viele Faktoren eine Rolle." Er stellte gestern gemeinsam mit der neuen Polizeipräsidentin Birgitta Radermacher den Jahresverkehrsbericht 2009 vor. Radermacher bezeichnetete vor allem die Zunahme der Unfalltoten im Bergischen Städtedreieck von elf (2008) auf 17 als "erschreckend". Darunter waren zwei Kinder, die bei Unfällen in Wuppertal und Solingen getötet wurden. In Remscheid kam 2009 ein Mensch bei einem Unfall ums Leben, verletzt wurden 361 Personen, 40 weniger als 2008.

Besonders beackern möchte die Polizei in Zukunft das Problemfeld Fußgänger. Denn mit 445 Verunglückten (Remscheid: 69) bildet dieser Bereich im Städtedreieck, hinter den mit dem Auto Verunglückten (Remscheid: 192, gesamt: 1067), den zweitgrößten Anteil. Auffällig hoch ist auch die Zahl verunglückter Menschen über 65 Jahren (sieben davon aktiv als Verkehrsteilnehmer) sowie der Kinder (Remscheid: 46, gesamt: 267).

Die Hauptursache der Fußgängerunfälle sei das Nichtbeachten roter Ampeln. " Viele gehen auch einfach auf die Fahrbahn, ohne auf den Verkehr zu achten", sagte Hoga. Der Fußgänger tauche dann für den Autofahrer überraschend hinter Hindernissen auf. Der Maßnahmenkatalog dagegen: rigoroses Vorgehen gegen Falschparker, Aufklärungsarbeit und Unternehmungen, das Geschwindigkeitsniveau in neuralgischen Bereichen zu senken. Denn während ein Fußgänger noch eine Überlebenschance habe, wenn er mit 30 km/h von einem Fahrzeug erwischt werde, seien 50 km/h meist tödlich, so Hoga.

Schwerpunkte für Fußgängerunfälle waren 2009 Bismarckstraße, Burger Straße, Ringstraße und Kölner Straße. Hier könnte im Zuge der Kampagne auch "Dummy Holger" wieder zum Einsatz kommen, um die Folgen eines Zusammenstoßes zu verdeutlichen.

Die Zahl der verunglückten Kradfahrer verringerte sich 2009 im Bergischen Städtedreieck um 8 Prozent auf 376. Auffällig ist hingegen der Anstieg der in Bussen verunglückten Fahrgäste um 22 auf 97.

(RP)
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