Remscheid Gelungene Akustik-Session im Point of Music

Remscheid · Das Münsteraner Duo "Frink" und die Alt-Herren Combo "MRT All Star Band" aus dem Ruhrpott eröffneten am Wochenende die gut besuchte Akustiksession im POM mit anschließender Jam Session. Für die einen ist das Besondere an Jam Sessions der Überraschungseffekt, für die anderen der unwiderrufliche Augenblick: Wenn viele unterschiedliche Musiker spontan auf kreativer Ebene ganz ungezwungen miteinander musizieren, weiß keiner der Akteure so recht, was daraus entstehen wird. Jeder bringt sich ein, lässt sich von der Melodie tragen. Das was in diesem Moment entsteht, wird so in Echtzeit kein weiteres Mal zu hören sein. Für Musiker ein Heidenspaß; für den Zuhörer ein spannendes Live-Experiment.

 Frink spielten zum Auftakt der Akustik-Session in POM.

Frink spielten zum Auftakt der Akustik-Session in POM.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

In guter Atmosphäre und idealer Location, einer Mischung aus uriger Kneipe und Garage mit Wohnzimmerflair, hatten an diesem Abend nicht nur die Musiker Spaß, sondern auch die Zuhörer, nachdem sie die beiden geladenen Bands auf den Abend eingestimmt hatten.

Das Duo "Frink" aus Münster hatte es zugegebenermaßen schwer, die Besucher im Bergischen zu begeistern. Die raue Stimme von Leadsänger und Pudelmützen-Träger Frank Romeike passte in die Atmosphäre, die selbstkomponierten Lieder waren gut, die Gitarrenmelodien harmonisch. Nur leider entpuppten sich die Stücke als zu tiefgründig für den noch frühen Abend. Im Rauschen der Gesprächsfetzen gingen die nachdenklichen Texte unter, was blieb, waren seichte Gitarrenklänge. Schön, aber deutlich zu wenig für Begeisterungsstürme. Das erkannte auch das Duo und versuchte gegenzusteuern, indem es das Publikum zum Mitsingen animierte, mit mäßigem Erfolg.

Die fünfköpfige MTR All Star Band punktete mit bekannten Titeln in neuen Gewändern. Eine Prise Soul, eine Portion Blues: Gitarre, Bass, Drums, Harmonika und die einprägsame Stimme von Reinhard Gutsch übertönten nicht nur alles andere im Raum, sie zogen auch die Aufmerksamkeit auf sich. Ihre Leichtigkeit war ansteckend. Ein besserer Übergang in die anschließende Jam Session war kaum denkbar.

"Es ist eine Ehre für uns, die Jam-Session jetzt offiziell eröffnen zu können", verkündete Lou Gee. "Wir beginnen mit einem Slow Blues." Kaum waren die ersten Takte angespielt, trat auch schon der erste Musiker mit seiner Mundharmonika aus dem Publikum hervor. Im weiteren Verlauf gesellte sich ein weiterer Gitarrist dazu und ein Herr positionierte sich mit seinem Pianokoffer neben der Technik und stieg in die Session ein. Nach dem Blues wurde gerockt. So war musikalisch für jeden was dabei.

(seg)
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