Remscheid Gemeinsam für Lennep

Remscheid · Fünf Vereine wollen enger zusammenarbeiten, um zu sparen und ihre Veranstaltungen attraktiver zu machen. Auch auf die Sparliste blicken sie aus Lenneper Sicht: Sie sei ein Zeichen von Unvermögen und Provokation.

Was auf der Remscheider Streichliste steht
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Fünf Lenneper Vereine wollen ihre Kräfte noch stärker als bisher bündeln und sich im Schulterschluss gegenüber Politik und Verwaltung Gehör verschaffen. Als "Arbeitsgemeinschaft Lenneper Traditionsvereine" werden der Schützenverein 1805, der Verein zur Förderung der freiwilligen Feuerwehr Lennep 1867, die Lenneper Karnevalsgesellschaft (LKG), der Verkehrs- und Förderverein Lennep und die Altstadtfreunde gezielt kooperieren. Die Zusammenarbeit soll im Wesentlichen auf der Vorstandsebene erfolgen.

Kosten bündeln, Feste absprechen

"Das bedeutet aber nicht, dass wir jetzt den Super-Verein gründen", stellte Dr. Ralf Flügge gestern Abend vor der Presse klar. Der Rechtsanwalt ist an der Spitze mehrerer Vereine aktiv und sieht aufgrund der bisherigen guten Kontakte viele Vorteile, die im Interesse Lenneps eingebracht werden können. Die Ziele der AG seien ausschließlich an der Gemeinnützigkeit orientiert. Dabei möchten die Initiatoren in zweierlei Richtungen arbeiten: Mit Blick auf die zahlreichen Veranstaltungen der einzelnen Vereine sollen Einkaufsgemeinschaften entstehen, durch die man beispielsweise bei Zeltverleihern oder Security-Diensten günstige Konditionen erzielen kann.

Auch soll eine bessere terminliche Abstimmung der Events erfolgen. Eine erste Absprache wurde in diesem Zusammenhang bereits getroffen: Das Oktoberfest des Verkehrs- und Fördervereins und der Trödelmarkt der Schützen werden Anfang Oktober zeitgleich auf dem Kirmesplatz stattfinden. Damit lasse sich eine größere Veranstaltung auf die Beine stellen, die viele Menschen ansprechen soll.

Mit einer Stimme will man für Lennep eintreten. Als erstes haben sich die Vorstände die Sparliste vorgeknöpft. "Uns stößt gewaltig auf, was durch die Lenneper Brille gesehen auf der Liste steht", sagte Klaus Kreutzer. Die Maßnahmen seien ein Zeichen von "Unvermögen, Provokation und Unverschämtheit". Als Beispiel nannte er den möglichen Verkauf des Röntgen-Geburtshauses, für dessen Einrichtungen zwei Vereine und eine Stiftung gesorgt hätten. "Wie kann man über einen Verkauf nachdenken, ohne diese Institutionen zu informieren?" Gleichermaßen wolle man sich gegen "unsinnige Bürokratie" der Verwaltung wehren, die den Ehrenamtlern immer wieder Knüppel zwischen die Beine werfe.

Ideengeber der AG war Gunther Brockmann (LKG). "Es ist nicht so — wie vielfach behauptet wird — dass in Lennep jeder gegen jeden ist", meinte er. So schwebt ihm eine Zusammenarbeit vor, ohne dass die Vereine ihre Identität aufgeben.

(RP)
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