Gescheiterte Bildung

Remscheid · Zehn Jahre Möhrchen - das ist ein Jubiläum, das ambivalente Gefühle weckt. Einerseits zeigt es das soziale Herz der Stadt, in der Bürger dafür sorgen, das Kindern nicht hungern müssen. Andererseits will man sich auch nach zehn Jahren nicht an die Tatsache gewöhnen, dass in dieser wohlhabenden Gesellschaft die Entwicklungschancen von Kindern durch die Armut der Eltern blockiert werden. Es wachsen daher die Zweifel, ob die bisherigen Maßnahmen den Erfolg bringen, den die Politiker immer versprechen.

Die Existenz von Möhrchen ist ein Offenbarungseid für eine Bildungspolitik, in der kein Kind zurückgelassen werden soll. Wer es mit der Zukunft der Kinder wirklich ernst meint, der pumpt viel mehr Geld als heute in Kindergärten, Schulen, Lehrer und Universitäten. Bildung gehört zu den Grundrechten einer freien Gesellschaft. Man sollte daher das Kindergeld streichen und für alle einen kostenfreien Zugang ermöglichen. Es darf nicht sein, dass allein die Herkunft die Zukunft der Kinder bestimmt.

christian.peiseler@bergische-morgenpost.de

(RP)
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