Remscheid Glanz der Oper am Goldenberg

Remscheid · "Schmankerl aus Wien" lautete das Programm. Der Kulturkreis Lüttringhausen hatte es ausgesucht. Das Sänger-Duo aus Österreich überzeugte.

Die Evangelische Kirche am Goldenberg wurde am Samstagabend zur großen Opern-Bühne. Möglich gemacht hat das der Kulturkreis des Heimatbundes Lüttringhausen beim ersten Konzert im neuen Jahr. Neben der Remscheider Pianistin Maren Donner sorgten die zwei "waschechten Wiener" Anna Neumann (Sopran) und Clemens Bernsteiner (Bariton) für eine tolle Stimmung mit "Schmankerl aus Wien".

Neumann, die bereits in unterschiedlichen Opernaufführungen zu sehen war, eröffnete den Abend mit "Heia, Heia, in den Bergen ist mein Heimatland" aus "Die Csardasfürstin". In ihrem roten Abendkleid flanierte sie nach vorne und brachte den Glanz der Oper in die Kirche auf dem Goldenberg. Die Freude am Singen merkte man der Wienerin beim Stück "Spiel mir das Lied von Glück und Treu" aus "Die ungarische Hochzeit" an. Maren Donner, die sich auf die Klavier-Vokalbegleitung spezialisiert hat und dem Lüttringhauser Publikum durch verschiedene Konzert bekannt ist, spielte dazu sehr einfühlsam auf dem Klavier.

Der sympathische Bariton Clemens Bernsteiner verstand es, mit dem über 60 Gästen gekonnt zu kommunizieren oder sie in die Lieder mit einzubeziehen. Bei "Ganz ohne Weiber geht die Chose nicht" (ebenfalls aus "Die Csardasfürstin"), schnappte er sich spontan eine Dame aus dem Publikum und tanzte ein paar Schritte mit ihr, nachdem sie ihn dazu aufgefordert hatte, den angefangenen Tanz zu Ende zu bringen.

Der österreichische Akzent klang bei beiden Künstlern zart durch und sorgte für das authentische "Stückerl Wien". Neben der gesanglichen Leistung überzeugten die beiden Sänger auch mit schauspielerischen Einlagen. Neumann kokettierte etwa zu "Meine Lippen sie küssen so heiß" (aus "Giuditta") mit ihrer roten Abendrobe und setze sich auf den Schoss eines Zuschauers. Bernsteiner platzierte sich keck zum Schluss von "Es waren zwei Königskinder" aus "Die lustige Witwe" zwischen das Publikum in der ersten Reihe. Berührungsängste durften die Besucher an diesem charmant-unterhaltsamen Abend nicht haben.

Ob als Solo-Auftritt oder im Duett - die geübten Opernsänger wusste, mit der Darbietung zu überzeugen und zu begeistern. Mit Kompositionen von österreichischen Größen wie Robert Stolz oder Rudolf Sieczyñski bewiesen die drei Musiker, die sich in Wien über die Musik kennen und lieben gelernt haben, dass Wien und die Melodien zusammengehören.

(am)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort