Remscheid Großer Andrang in Kliniken und Praxen wegen Grippe

Remscheid · "Aufgrund eines hohen Krankenstandes kann es zu erhöhten Wartezeiten kommen", sagt die Frauenstimme der automatischen Telefonansage beim Bergischen Service.

Grippewelle – So schützen Sie sich vor einer Infektion
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Foto: TK

Influenza, einfache Grippe-Infekte oder Magen-Darm: Passend zur kalten Jahreszeit schwappt eine Virus-Welle über das Bergische Land, sodass Kliniken und Arztpraxen mit Patienten überfüllt sind. Besonders die Zentralen Notfallambulanzen (ZNA) verzeichnen in den vergangenen Tagen ein extrem hohes Patientenaufkommen - so auch im Sana-Klinikum in Remscheid.

"Jahresbedingt steigen die Zahlen im ersten Quartal des Jahres immer etwas an", sagt Dr. Stefan Kortüm, Leitender Arzt des Ambulanz- und Aufnahmezentrums. Das momentane Patientenaufkommen in der ZNA liege jedoch über dem Niveau des Vorjahres. Es kämen Menschen mit den unterschiedlichsten Krankheitsbildern, dabei suchen häufig Patienten mit Erkältung den Weg in die Notaufnahme.

In der ZNA des Solinger Klinikums spitzt sich die Lage derweil zu: Am Dienstagnachmittag kamen 30 Patienten geradezu zeitgleich in die Aufnahme und wollten behandelt werden. Die Vielzahl an saisonalen Erkrankungen führt nicht nur zu langen Wartezeiten, sondern auch zu mehr Krankmeldungen unter den Klinikmitarbeitern. Die Krankenquote im Klinikum Solingen liegt derzeit bei 25 Prozent.

Egal ob Krankenhaus, Schule oder Büro: Überall wird gehustet und geschnieft. Auch in der Remscheider Stadtverwaltung fehlen viele Mitarbeiter. "Zu dieser Jahreszeit ist die Zahl der Krankmeldungen immer höher als im restlichen Jahr", sagt Viola Juric, Sprecherin der Stadt Remscheid.

Mehr Krankmeldungen bedeutet vollere Praxen. "Seit drei Wochen ist meine Praxis jeden Tag voll", sagt Internist Dr. Manske, "wir sind eine reine Terminpraxis, aber zurzeit kommen täglich sechs bis acht Patienten unangemeldet wegen Viruserkrankungen". Dass er zusätzlich im Schnitt fünf Krankmeldungen schreibe, sei auch nicht die Regel. "Die Leute sagen immer, dieses Jahr ist es besonders schlimm', aber der Januar und Februar in den vergangenen Jahren sahen ähnlich aus", sagt Manske.

Für die vielen grippalen Infekte sei häufig die Kombination aus kalter Luft und Heizung verantwortlich. "Die Schleimhäute sind dadurch zu trocken", erklärt Manske, "Für das Büro und zuhause empfehle ich ein Messgerät zu kaufen. Die Luftfeuchtigkeit sollte 50 Prozent betragen".

(laha)
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