Remscheid Große Sammelaktion für Röntgens Geburtshaus bei Kongress in Wien

Remscheid · Röntgen-Gesellschaft wirbt auf zweitgrößtem Fachkongress der Welt um Unterstützung bei Sanierung des Geburtshauses des berühmten Lennepers.

 Vor 170 Jahren geboren: Wilhelm Conrad Röntgen.

Vor 170 Jahren geboren: Wilhelm Conrad Röntgen.

Foto: Röntgen-Museum

Röntgens Geburtshaus steht in Form eines als Baustelle gestalteten Messestandes in diesen Tagen in Wien. Mit geballter Kraft macht die Deutsche Röntgen-Gesellschaft beim Europäischen Röntgenkongress im "Austria Center Vienna" auf ihr ehrgeiziges Projekt aufmerksam. Mitten im Foyer des Kongresszentrums werden die internationalen Tagungsteilnehmer um Unterstützung zur Sanierung des Geburtshauses und seine Umwandlung in eine Tagungs- und Begegnungsstätte gebeten. Bei einer Fotoaktion erhält jeder Spender zum Dank ein Erinnerungsfoto, das vor einer Baustellenansicht vom Inneren des Geburtshauses entsteht.

Bekanntlich hat die Stadt Remscheid das denkmalgeschützte Gebäude zum symbolischen Preis von einem Euro an die Röntgen-Gesellschaft verkauft. Rund eine Million Euro soll die Umsetzung der Planung kosten. Um Sponsoren- und Spendenmittel einzuwerben, wurde die Geburtshaus Wilhelm Conrad Röntgen Stiftung gegründet. Dass derzeit beim zweitgrößten Röntgenkongress der Welt rund 30.000 Kongressgäste durch das Engagement erfahren, wo der Strahlen-Entdecker geboren ist, nötigt Uwe Busch, Direktor des Deutschen Röntgen-Museums in Lennep, höchsten Respekt ab.

"Das ist eine gigantische Aktion, die da von einer wissenschaftlichen Fachgesellschaft mit Herzblut auf die Beine gestellt wird." Die Standbesetzung ist mit gelben Bauhelmen ausgestattet, Hostessen verteilen die Geburtshaus-Flyer an interessierte Besucher. Parallel zu diesen Bemühungen wird gerade mit der Bergischen Entwicklungsagentur ein Förderantrag auf Tourismusförderung vorbereitet. Wenn es gelänge, Mittel aus der GRW Förderung zur Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur zu erhalten, sei man einen Riesenschritt weiter. Das Geburtshaus ist statisch abgesichert und entkernt. Sollten Gelder zugeteilt werden, könne man sofort mit weiteren Sanierungsmaßnahmen loslegen, sagt Busch.

Welche Perle da in ihrer Stadt schlummert, soll künftig den Remscheidern verstärkt ins Bewusstsein gerufen werden. Bei Abschluss des Vorhabens könne man nämlich damit rechnen, dass hochrangige Mediziner, Wissenschaftler und Industrievertreter das Geburtshaus und damit Lennep besuchen werden. Im Vorfeld soll es gelingen, dass sich auch vor Ort mehr Unterstützung und bürgerschaftliches Engagement für das Projekt bildet.

Denn neben den reinen Baukosten wird es später auch um den Betrieb des Hauses gehen. Am 27. März jährt sich der Geburtstag Röntgens zum 170. Mal. Dazu wird es im Museum einen Sektempfang geben. Eintritt und Führung sind frei, stattdessen wird um eine Spende fürs Geburtshaus gebeten. Sodann wird die Verleihung der Röntgen-Plakette am 25. April erstmalig nicht im Röntgen-Gymnasium, sondern in der Klosterkirche stattfinden.

(RP)
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