Remscheid Grüne - Gutachter soll Brandursache klären

Remscheid · Beim Prozessauftakt vor dem Wuppertaler Landgericht gegen einen Dachdecker gab es am Donnerstag keine Entscheidung. Eine Versicherung fordert von dem Handwerksbetrieb eine Million Euro.

 So sah der Gebäude "Zur Grüne" nach dem Brand aus. Das Feuer hat alles zerstört.

So sah der Gebäude "Zur Grüne" nach dem Brand aus. Das Feuer hat alles zerstört.

Foto: Hertgen, Nico (hn-)

Waren die Arbeiten eines Dachdeckers die Ursache für den Brand im Ausflugslokal "Zur Grüne" im August vor zwei Jahren? Der Klärung dieser Frage kam eine Kammer des Landgerichts Wuppertal gestern zum Verfahrensauftakt nicht näher. Aus Sicht der Versicherung ist der Brand in dem Ausflugslokal durch eine Nachlässigkeit eines Mitarbeiters einer Dachdeckerfirma entstanden, die kurz vor dem Brand an dem Haus arbeitete. Sie fordert eine Million Euro. Die Vertretung des Beklagten weist dies zurück.

Wie Gerichtssprecherin Kerstin Planken am Donnersta g berichtet, herrscht in vielen entscheidenden Punkten Dissenz zwischen Anklage und Verteidigung. Entstand das Feuer überhaupt an der Stelle, wo der Handwerker im Einsatz war? Und können seine Arbeiten überhaupt der Auslöser gewesen sein? Hat er mit einer offenen Flamme am Dach gearbeitet?

Um sich eine bessere Grundlage zur Beurteilung zu verschaffen, soll das Gutachten eines Sachverständigen eingeholt werden, beschloss gestern die Kammer. Ob dabei auf eine bereits vorhandene Expertise zurückgegriffen wird, oder ob ein neues Gutachten erstellt wird, muss noch geklärt werden.

Ein Thema war am Donnerstag auch die Frage einer möglichen außergerichtlichen Einigung für den Fall, dass der Handwerker den Schaden durch seine Haftpflichtversicherung abwickeln lässt. Hier geht es auch um die Frage, ob die Deckungssumme dafür überhaupt ausreicht.

Die vom Brand betroffene Familie Schossow baut nach einer schwierigen Übergangsphase derweil an der Grüne eine neue Gastronomie und eine Freiflughalle für ihre Greifvögel. Alle 31 Greifvögel der Falknerei konnten bei dem Brand im Sommer 2012 gerettet werden.

Ein Termin für die Fortsetzung des Verfahrens am Landgericht steht noch nicht fest.

(RP)
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