Remscheid Grüne sind froh über Partnerschaft mit SPD

Remscheid · Viel SPD-Prominenz beim Sommerfest. Parteivorsitzender lobt die gute Zusammenarbeit.

Es gab viel zu feiern beim Sommerempfang der Grünen am Samstagmittag im Werkzeugmuseum. Zum einen hatten die Remscheider Grünen zur "30-Jahres-Feier" geladen, außerdem blickte der Landesverband auf 25 Jahre und der Bundesverband auf 30 Jahre zurück. Drei Jubiläen, die vom Remscheider Kreisverbandsvorsitzenden Frank vom Scheidt und dem Gastredner Oliver Krischer (stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Grünen im Bundestag) zu Rückschauen auf Höhen und Tiefen grüner Politik in Stadt und Land genutzt wurden. Hier spielten in Remscheid mehrere Annäherungsversuche an die SPD sowie die Erfahrungen langjähriger Zusammenarbeit eine große Rolle. Kein Wunder also, dass die Sozialdemokraten unter den zahlreichen Gästen stark vertreten waren, mit Oberbürgermeister Mast-Weisz, Unterbezirks-Vorsitzender Sven Wiertz, Fraktionschef Sven Wolf und Ex-Fraktionsvorsitzender Meinecke an der Spitze.

So fand vom Scheidt verständnisvolle Zuhörer, als er von den Mühen und Erfolgen der gemeinsamen Zusammenarbeit berichtete, die zuletzt in der befristeten Grundsteuer-Erhöhung und der Sorge um die bei der Aufnahme von Flüchtlingen entstehenden Kosten gipfelte. "Es wäre toll, wenn wir nicht auf den Kosten sitzen bleiben würden", sprach vom Scheidt den Gastredner Oliver Krischer direkt an. Der antwortete ganz im Sinne seiner Gastgeber. "Es kann nicht sein, dass die Hauptlast den Kommunen aufgebürdet wird", sagte Krischer, "der Bund hat das Potenzial, hier einzugreifen. Man darf die Kommunen nicht alleine lassen."

Abgesehen davon, dass er den Bund in die Pflicht nahm, die Kommunen beim Flüchtlingsproblem zu unterstützen, nutzte der aus dem rheinischen Braunkohlerevier stammende Krischer auch die Gelegenheit, grüne Umweltpolitik mit dem aktuell brisanten Flüchtlingsproblem zu verknüpfen: "Klimaschutz ist auch zutiefst eine Frage von Eine Welt-Politik", sagte Krischer und malte seinen Zuhörern die Vorteile einer von teuren Öleinfuhren unabhängigen Dritten Welt aus, die sich mit Hilfe erneuerbarer Energie selbst versorgen könnte. So wie das in Deutschland zum Teil schon praktiziert werde. Als wichtigen Meilenstein und "absolute Erfolgsgeschichte" lobte er das "erneuerbare Energien-Gesetz", das den Weg zur Individualisierung der Energieerzeugung geebnet und die Marktmacht der großen Energieerzeuger verringert habe.

"Macht da weiter!", rief er in diesem Zusammenhang die Remscheider Grünen auf, deren Engagement im Rahmen von "Bergisch energisch" er als beispielhaft hervorhob. Dem Grünen-Arbeitskreis "Bergisch Energisch" geht es darum, das Bergische Land zu einer hundertprozentig erneuerbaren Energieregion zu machen

(RP)
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