Remscheid Grüne: Verkehrsplanung für DOC verbessern

Remscheid · Fraktion nennt Vorschlag für den Übergang zur Altstadt "nicht akzeptabel". Stadtplanerin: Ringstraße entlasten.

 Grünen-Fraktionssprecherin Beatrice Schlieper

Grünen-Fraktionssprecherin Beatrice Schlieper

Foto: Hertgen (Archiv)

Deutliche Kritik an den überarbeiteten Verkehrs-Planungen zum DOC in Lennep üben die Grünen. Als "nicht akzeptabel" beschreibt ihr verkehrspolitischer Sprecher Günter Bender den Lösungsvorschlag für den Übergang zwischen DOC und Altstadt im Bereich der Spielberggasse. Dass hier weiterhin Autoverkehr zugelassen werden soll sei ein "No-Go".

 So sieht die aktuelle Planungsstudie für den Übergang zwischen DOC und Altstadt aus.

So sieht die aktuelle Planungsstudie für den Übergang zwischen DOC und Altstadt aus.

Foto: Stadt Remscheid

Wie berichtet sieht der neue Entwurf vor, den neuralgischen Punkt am Rande der Altstadt als verkehrsberuhigte "Mischverkehrsfläche" anzulegen. Hier sollen Autos zwar weiterhin fahren dürfen, allerdings nur noch langsam. Dies will man unter anderem durch Verwendung eines bestimmten Pflasters erreichen. Der Verkehrsweg soll so "unattraktiv" werden, dass ihn Autofahrer meiden. So soll die zunächst angenommene Anzahl von 5500 durchfahrenden Autos auf dann 2500 am Tag reduziert werden.

Für die Grünen sind das immer noch zu viele. "Wir erwarten, dass eine Lösung gefunden wird, die diese Zahl deutlich reduziert", sagte Fraktionssprecherin Beatrice Schlieper der BM. Sie zweifelt an, dass alleine eine Pflasterung Autofahrer von der Durchfahrt abhält. Der Verkehr suche sich seinen Weg. Dass in diesem Bereich künftig Busse fahren sollen, begrüßt ihre Fraktion dagegen. Die Grünen wollen nun die verkehrspolitischen Sprecher der anderen Fraktionen "an einen Tisch holen", um über das Thema zu diskutieren.

Bei SPD und CDU sind die neuen DOC-Planungen in der Fraktion bisher noch nicht intensiv besprochen worden. Lenneps Bezirksbürgermeister Markus Kötter (CDU) machte sich im BM-Gespräch aber für eine Lösung stark, die so "anwohnerfreundlich wie möglich" sein müsse. "Autofrei wäre natürlich der Idealzustand", sagte Kötter. Auch er hat Bedenken, dass vor allem der ortsfremde Besucherverkehr die Gasse befahren wird. Da helfe dann auch ein spezielles Pflaster wenig. Kötter regt zudem einen Gestaltungsbeirat für das DOC an. Die aktuellen Vorschläge für die Fassadengestaltung seien "nicht das Gelbe vom Ei".

SPD-Fraktionschef Sven Wolf regt an, dass die Verwaltung eine Simulation erstellt, um zu verdeutlichen, was 2500 Autos in der Praxis am Tag bedeuten. Auch Vergleiche mit anderen Straßen könnten helfen, um die Dimension zu verdeutlichen. "Sind das so viele wie an der Konrad-Adenauer-Straße? Da kommt man noch gut über die Straße", nannte Wolf ein Beispiel.

Die neue Verkehrsplanung sei noch nicht abgeschlossen, sagte Stadtplanerin Sigrid Burkhart auf BM-Anfrage. Einen völligen Verzicht auf die Spielberggasse hält sie allerdings nicht für sinnvoll. Die Ringstraße könne nicht den kompletten Verkehr aufnehmen, der durch den Wegfall der Wupperstraße entstehe. Dass ein Miteinander von Autos, Fußgängern und Bussen in einem so genannten "Shared Space" (geteilten Raum) gut funktioniert, zeigten Beispiele in Aachen und Duisburg. Langsam durch eine verkehrsberuhigte Zone fahrende Autos sieht sie dabei durchaus als Teil des Konzepts eines neu gestalteten, offenen Platzes an. Im Cafe am DOC zu sitzen und dabei den neuen Wagen des Nachbarn zu bewundern, könne ein belebendes Element sein.

Zu Bedenken sei auch, dass die Fahrspur ein Stück weit von der Häusern weg verlegt werde. Damit werde die Lärmebelastung für die Anwohner reduziert.

(RP)
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