Remscheid Gülle fast komplett aus Neye-Talsperre entfernt

Remscheid · Behandlung in Kläranlage soll weitergehen. Wasserqualität der Wupper-Talsperre nicht beeinträchtigt.

 Der Kampf gegen die Gülle zeigt Wirkung.

Der Kampf gegen die Gülle zeigt Wirkung.

Foto: Forstamt

Die Gülle-Belastung der Neye-Talsperre ist in den vergangenen Wochen deutlich zurückgegangen. Der Grund dafür ist die Behandlung des Gülle-Wasser-Gemischs in der Hückeswagener Kläranlage. Das teilte gestern Susanne Fischer, Pressesprecherin des Wupperverbands, mit.

Am 18. März waren von einem Hof in Halver 1,7 Millionen Liter Gülle über den Neyebach in die Wipperfürther Talsperre, die den Stadtwerken Remscheid (EWR) gehört und die früher einmal ein Trinkwasserreservoire für Remscheid war, gelangt. Die Folgen der Umweltkatastrophe sind immens: Das Leben im Neyebach ist auf Jahre hinaus tot; viele Fische und Frösche sind verendet. Die Neye-Talsperre ist insoweit von einer größeren Katastrophe verschont geblieben, da sich am Boden der Talsperre vor der Staumauer ein Gemisch aus Gülle und Wasser als rund 50 000 Kubikmeter große Gülleblase eingelagert hat.

Seit dem 25. März war das Gemisch nun durch den Grundablass der Talsperre über eine bestehende frühere Rohwasserleitung zur Kläranlage des Wupperverbands an der Wupper-Vorsperre transportiert und dort behandelt worden. Das hatte die Bezirksregierung für eine Menge von 50 000 Kubikmetern genehmigt, und diese Menge wurde am Wochenanfang erreicht.

Kurz nach der Umweltkatastrophe hatte das Wasser am Grundablass der Talsperre noch eine deutliche Braunfärbung, jetzt ist laut Susanne Fischer keine Färbung mehr wahrnehmbar. Geringe Schadstoffkonzentrationen sind allerdings am Grund der Neye-Talsperre noch vorhanden. Ebers: "Die Konzentrationen für Stickstoff und Phosphor sind zwar deutlich gesunken, liegen aber noch über den normalen Werten." Zurzeit gebe es bereits - trotz der Erfolge - eine sehr starke Algenentwicklung in der Talsperre. Weitere längerfristige Auswirkungen seien noch nicht absehbar.

Fünf Wochen nach dem Gülleeintrag in den Neyebach und die Talsperre trafen sich am Dienstag Vertreter der Bezirksregierung Köln, der Unteren Wasserbehörde des Oberbergischen Kreises, des Landesumweltamtes LANUV, der EWR und des Wupperverbands, um das weitere Vorgehen zu besprechen.

Wupperverband und EWR streben an, die Behandlung in der Hückeswagener Kläranlage fortzusetzen, möglichst in Kombination mit anderen Maßnahmen, über die in den nächsten Wochen noch entschieden wird. "Daher wird der Verband vorsorglich einen Verlängerungsantrag für die Mitbehandlung des Gülle-Wasser-Gemischs in der Kläranlage stellen", sagte Susanne Fischer. Mit einer Entscheidung ist in der kommenden Woche zu rechnen.

Keinen Einfluss hatte die Katastrophe auf die als Badegewässer genutzte Bever- und Wupper-Talsperre, versicherte die Sprecherin des Wupperverbands. "Die Wasserqualität ist durch den Vorfall an der Neye-Talsperre nicht beeinträchtigt."

(RP)
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