Remscheid Gutachter prüft, was am Hasten machbar ist

Remscheid · In etwa sechs Wochen soll darüber entschieden werden, ob ein Investor drei Märkte bauen darf.

Auf dem ehemaligen Grundstück von Honsberg-Lamb am Hasten reißen Bagger die Reste einer Industriebrache ab. Ob der Investor dort auch - wie von ihm gewünscht - drei Märkte bauen kann, ist noch nicht abschließend geklärt. Die Stadt hat nun einen Gutachter beauftragt, der prüfen soll, ob die Ansiedlung der neuen Märkte auch die Vorgaben des Einzelhandelskonzeptes erfüllt. Nach Aussagen von Stadtentwickler Robin Denstorff soll es in etwa sechs Wochen vorliegen. Wie berichtet, planen die Investoren dort eine Ansiedlung von drei Mietern: einen Netto-Supermarkt, einen Biomarkt und eine Ansiedlung einer Fressnapf-Filiale. Der Netto-Supermarkt und die Fressnapf-Filiale ziehen nur innerhalb des Hastens um. Neu hinzu käme die Biomarktkette Denn's. Rund 2000 Quadratmeter Verkaufsfläche würden entstehen. Keiner der Märkte sei größer als 800 Quadratmeter. Für die Kunden sind etwa 140 Parkplätze geplant.

Denstorff betont, dass das kommunale Einzelhandelskonzept rechtlich bindend sein. Die Vorgaben des Einzelhandelskonzepts legen fest, wo und in welcher Größe sich Geschäfte niederlassen dürfen. Zu den wichtigen Kriterien gehört, dass in den Stadtteilen keine neuen Nebenzentren entstehen, die die bisherige Infrastruktur an Geschäften gefährden könnten.

Im Hastener Fall sind nach bisheriger Einschätzung zwei Grundvoraussetzungen nur "eingeschränkt" erfüllt. Der Standort liege nicht in einem zentralen Versorgungsbereich. Das Zentrum Hasten sei nur 200 Meter entfernt, die Innenstadt nur 1,3 Kilometer. Zudem liege das Baugebiet in einem "Siedlungszusammenhang". Darunter verstehen die Stadtplaner die Nähre von zwei Wohngebieten. Den zeitlichen Aufschub für den Bauantrag verteidigte Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz mit dem Hinweis, es müsse vermieden werden, einen Präzedenzfall zu schaffen, sonst stünde bald der nächste Investor vor der Türe.

Bei einigen Politikern stößt die gesamte Vorgehensweise auf Unverständnis. Bezirksbürgermeister Otto Mähler (SPD) erinnerte daran, wie lange es gedauert habe, dass sich auf diesem brach liegenden Grundstück überhaupt etwas bewege. Und Rosemarie Stippekohl (CDU) kritisierte: "Da lassen wir den Investor erstmal das Gebäude abreißen, und dann fangen wir an, seine Pläne zu prüfen. So geht das nicht."

(RP)
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