Remscheid Haus Cleff - 860 000 Euro für Reparatur

Remscheid · Stadtdirektor Burkhard Mast-Weisz will Geld dafür im Haushalt 2015/16 zur Verfügung stellen. Arbeit an der Konzeption.

Um das Haus Cleff weiter zu erhalten, muss die Stadt für Reparaturen etwa 860 000 Euro investieren. Das hat ein Gutachter berechnet. Die Kostenaufstellung für die Arbeiten an dem maroden Gemäuer war gestern Gesprächsthema im Verwaltungsvorstand. Stadtdirektor Burghard Mast-Weisz erwartet, dass vor Beginn der Arbeiten im nächsten und übernächsten Jahr zunächst die strategische Ausrichtung für das Haus feststehe. "Wir werden selbstverständlich das Haus erhalten, aber ich möchte vorher eine Neukonzeption sehen", sagte Mast-Weisz. An dem Konzept sollen nicht nur Mitarbeiter aus der Kulturverwaltung arbeiten, auch die Freunde- und Förderer des Hauses sollen miteinbezogen werden.

Nach Angaben von Thomas Judt, Leiter des Gebäudemanagements, müssen im gesamten Untergeschoss etwa bis zur Höhe der Fensterbänke die Wände repariert werden. Neue Bodendielen und Fachwerkbalken kommen hinzu. Da die hintere Hälfte des Hauses nicht unterkellert ist, werde die gesamte Bodenkonstruktion neu aufgebaut. "Die Statik des Hauses ist nicht gefährdet", sagt Judt. Daher sei keine Gefahr in Verzug. Er werde auch versuchen, für das unter Denkmalschutz stehende Haus Fördermittel zu bekommen. Vom Land Geld zu erhalten, ist eher unwahrscheinlich, da die Landesregierung die Mittel zur Denkmalpflege drastisch gekürzt hat. Der Kämmerer will sich daher auch an Stiftungen wenden.

Im Februar haben Fachleute die Bodendielen und Balken untersuchen, um sich ein exaktes Bild von dem Käferbefall im Haus zu machen. Und die Ergebnisse waren erschreckend: Der Käfer sorgt für mehr Unheil, als ein erster Gutachter im vorigen Sommer festgestellt hatte. Der Käfer hat sich auch in dem unterkellerten Bereich breitgemacht. Außerdem sind tragende Elemente des Hauses in Mitleidenschaft gezogen worden sein. Im linken Flügel des Heimatmuseums zerlegen sogenannte Bunte Nagekäfer das Gebälk des historischen Gebäudes in Hasten. Balken und Lagerhölzer faulen vor sich hin. Auch die Schwellen des Fachwerks weisen Fäulnis auf. Bei der Untersuchung des Linoleumbodens kamen Schlupflöcher der Käfer zutage.

Das Haus Cleff als Teil des Historischen Zentrums befindet sich in einer Umbruchphase. Im September scheidet Urs Diederichs, Direktor des Deutschen Werkzeugmuseums, aus. Die Stelle soll wiederbesetzt werden. Das Haus Cleff wäre ohne die Unterstützung des Vereins der Freunde und Förderer nicht überlebensfähig. Die Ehrenamtler sorgten bisher dafür, dass das Museum an den Wochenenden geöffnet ist. Aus ihren Reihen kommen auch Vorschläge zu einer Neugestaltung des Hauses. Ihr Ziel ist es, den Besuchern ein authentisches Bild davon zu präsentieren, wie die Fabrikanten vor gut 200 Jahren in Remscheid gelebt haben.

(RP)
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