Eine 16-köpfige Abordnung von Pro NRW und rund 100 Gegendemonstranten von "Remscheid tolerant" wurden von starken Polizeikräften flankiert. Als der Vorsitzende des Behindertenbeirats, Karl-Heinz Bobring, in Richtung der Pro-NRW-Demonstranten ging und vor ihnen ein Transparent von "Remscheid tolerant" ausbreitete, löste sich ein Anhänger von Pro NRW aus der Gruppe und schlug ihm ins Gesicht. Die Attacke wird durch eine Fotodokumentation der BM belegt (siehe Info). Weil es eine politische Veranstaltung war, ermittelt nun der Staatsschutz gegen den namentlich bekannten Angreifer.

Pro NRW distanzierte sich gestern von der Tat. "Ich bedauere den Vorfall und dass es einer aus unseren Reihen war", sagte Pro-NRW-Ratsmitglied Thorsten Pohl. Er spricht allerdings auch von "einer puren Provokation von Remscheid tolerant". Das Ratsmitglied muss sich nun auch selbst einer Strafanzeige erwehren. Weil Pohl ein von der Kirchengemeinde erteiltes und von der Polizei übermitteltes Hausverbot ignorierte, stellte die Gemeinde Strafantrag wegen Hausfriedensbruchs. Er lasse es sich als Ratsmitglied nicht nehmen, an einer Bürgerveranstaltung teilzunehmen, sagt Pohl. Die Kirchengemeinde habe das Hausverbot auf Anraten der Polizei verhängt, um die Veranstaltung zu schützen, sagt Gemeindepfarrer Siegfried Landau. Die Kirchengemeinde sei auch von Pohl mit Worten angegriffen worden. Das Verhalten der Pro-NRW-Aktivisten bewertet er so: "Konfrontation bis hin zur körperlichen Gewalt und ein Auftritt unter aller Würde".