Remscheid Heimatbund unterstützt Stadt bei Mauer-Sanierung

Remscheid · Komplette Herrichtung der Abstützung am Jahnplatz verschlingt eine Viertel Million. Idee: Nur maroden Teil erneuern.

250 000 Euro - so berichtete Sozialdezernent Thomas Neuhaus im Februar der Bezirksvertretung Lüttringhausen, werde die Instandsetzung der denkmalgeschützten Mauer an der Sportanlage Jahnplatz kosten. Eine Summe, die den Sportetat über die Gebühr belasten würde und die seinerzeit die Stadtteilpolitiker ziemlich ratlos zurückließ. Grund für die hohen Kosten seien die Auflagen des Denkmalschutzes, nach denen das in Teilen eingestürzte Mauerwerk saniert werden müsse.

Der Heimatbund Lüttringhausen, der im "Dorf" mit wiederholten Spendensammlungen für den Erhalt historischer Bausubstanz, aber auch für die komplette Weihnachtsbeleuchtung gesorgt hat, wollte Näheres zu den veranschlagten Kosten wissen und verabredete sich zu einem Gespräch mit dem für den Sport und die Sportanlagen in Remscheid zuständigen Dezernenten sowie Vertretern der Unteren Denkmalbehörde und des Gebäudemanagements. Für Heimatbund-Vorsitzenden Peter Maar sind die veranschlagten 250 000 Euro ein "Totschlagargument", wolle man die Bürger erneut um ihre finanzielle Unterstützung bitten. "Von der Bürgerschaft kann man nicht erwarten, dass sie sich bei einem solchen Finanzierungsaufwand einbringt."

Also wurde gemeinsam überlegt, ob es nicht einen anderen, kostengünstigeren Weg gibt, um die Mauer zu restaurieren. Der Vorschlag einer Teilrestaurierung und einer Verstärkung des noch intakten Mauerwerks fand Interesse bei den Vertretern der Stadtverwaltung.

Das tatsächlich eingestürzte Stück müsste demnach wieder aufgebaut und die restliche Mauer so stabilisiert werden, dass eine Einsturzgefahr gebannt ist. Zusätzlich wurde angedacht, dass der Heimatbund einen Förderantrag bei der NRW-Stiftung stellt, da die Stadt Remscheid selbst einen solchen Antrag nicht stellen darf. Zudem möchte Thomas Neuhaus seine Idee, aus der Maßnahme "ein arbeitsmarktpolitisches Instrument" zu machen, weiterverfolgen. Sind alle diese Überlegungen beleuchtet und geprüft worden, will man sich erneut zusammensetzen.

"Ich denke, wir sind einer Lösung einen großen Schritt näher gekommen", sagt Dezernent Neuhaus. Er habe "große Achtung" vor dem Engagement des Heimatbundes, der ja in der Vergangenheit schon häufig bewiesen habe, dass er derlei Projekte mit Unterstützung der Bürger realisieren konnte. Ohne Zweifel sei der Jahnplatz eine "wunderbare Sportanlage", die nicht umsonst denkmalgeschützt sei. Vielleicht sei eine Teilsanierung tatsächlich die passende Möglichkeit, das Ensemble aus Mauer, Sportplatz und Gebäuden wieder in Schuss zu bringen.

Nach Absprache mit der Stadtverwaltung hat der Heimatbund inzwischen einen Kostenvoranschlag für die Instandsetzung des eingestürzten Mauerwerks eingeholt. Für diese Maßnahme sind demnach weitaus weniger Mittel aufzuwenden, als für eine Komplettsanierung. Nach einem baufachlichen Gespräch, das die Verwaltung intern führen will, soll der Heimatbund über weitere Schritte informiert werden, hat Renate Falkenberg von der Denkmalbehörde dem Bürgerverein mitgeteilt.

(bona)
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