Remscheid Heimatbund: Zahlen zum DOC-Verkehr "unrealistisch"

Remscheid · Die Stadt geht bei der Planung des Designer Outlet-Centers (DOC) in Lennep von "absolut unrealistischen" Zahlen aus, was den Verkehr betrifft, der aus Richtung Wuppertal kommend über die Lüttringhauser Achse Eisernstein / Lindenallee / Lüttringhauser Straße nach Lennep unterwegs ist. Das schreibt der Heimatbund Lüttringhausen und bezieht sich dabei auf ein Schreiben des Rheinischen Vereins für Denkmalpflege und Landschaftschutz.

Im kürzlich vorgelegten Verkehrs-Gutachten der Stadt stehe, dass nur 0,5 Prozent der DOC-Besucher aus dieser Richtung erwartet werden, schreibt der Heimatbund-Vorsitzende Peter Maar. Das seien gerade mal 14 der insgesamt erwartete 2700 Autos pro Tag.

Begründet werde diese niedrige Zahl im Gutachten mit der Aussage, dass die aus Wuppertal anreisenden Besucher von der ausgebauten Landstraße 419 auf den Südhöhen den Weg zur neuen Anschlussstelle der A1 unterhalb der Blombachtalbrücke nehmen werden — und somit nicht den Weg durch Lüttringhausen wählen werden.

Diese Verkehrssituation werde aber nach Aussage des Landesbetriebs Straßen NRW erst 2025 erwartet, schreibt Maar. Auch dieser Zeitplan sei ungewiss, berichtet Haimo Bullmann vom Verein für Denkmalpflege aus Gesprächen mit dem Landesbetrieb.

"Es muss folglich davon ausgegangen werden, dass für einen Zeitraum von mindestens zehn Jahren ein Großteil des durch das DOC zusätzlich entstehenden Verkehrsaufkommens aus Richtung Wuppertal / Düsseldorf durch Lüttringhausen fließen wird und die angenommene Zahl von täglich 14 Fahrzeugen aus dieser Richtung absolut unrealistisch ist", folgert daher Maar in einem offenen Brief an OB Wilding..

Maar erinnert daran, dass schon die Öffnung des Gartencenters Kremer an der Lüttringhauser Straße zu einem zusätzlichen Verkehrsaufkommen in einer "dreistelligen Größenordnung" geführt habe. "Und beim DOC mit seinem großen Einzugsbereich von mehreren Hunderttausend Einwohnern sollen es nur 14 Fahrzeuge täglich sein?"

Der Heimatbund erwartet nun von der Stadt eine Ergänzung der Verkehrsuntersuchung, um die Auswirkungen auf Lüttringhausen, "speziell auf den Bereich Eisernstein" zu klären.

(RP)
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