Remscheid Heimspiel für den Jazzer Tobias Hoffmann

Remscheid · Nach dem Echo Jazz erhielt der Remscheider auch den WDR-Jazzpreis. Konzert in der Kloki.

Remscheid: Heimspiel für den Jazzer Tobias Hoffmann
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Preise bringen mediale Aufmerksamkeit und stärken das Selbstbewusstsein der Künstler. Der in Köln lebende Remscheider Jazzer Tobias Hoffmann darf sich mit zwei herausragenden Preisen schmücken: dem Echo Jazz-Preis aus dem vorigen Jahr und dem WDR-Jazzpreis, der dem Gitarristen Ende Januar in Münster verliehen wurde. In der Begründung hieß es: "Hoffmann ist ein subtiler Diskursmischer, einer, der seine Ideen subtil und folgerichtig in das Gestrüpp der Improvisation einbindet, der als Person hinter den Gruppenklang zurückzutreten scheint." Nach einem Konzert im Rotationscafé vor ein paar Jahren kommt Hoffmann mit seiner Band nun am Freitag in die Klosterkirche. Ein Heimspiel für den 33-jährigen Remscheider und eine Freude für alle Freunde der Jazz-Musik.

Die Band um Tobias Hoffmann interpretiert "Famous Songs" aus verschiedenen Epochen neu. In erster Linie geht es beim Konzert in der Klosterkirche um die Größen des Blues. Auf seinem Album "11 famous songs", das er bei seinem eigenen Label "Klaeng record" herausgebracht hat, verbindet Hoffmann bereits unterschiedliche Musikwelten. Er interpretiert Songs von Musikern, die er persönlich schätzt. Große Namen wie George Harrison, Charles Mingus, Miles Davis, Jimi Hendrix oder Bob Dylan tauchen auf. Hoffmann komponiert keine Coverversionen. Im Gegenteil. Er beleuchtet die Songs aus einer anderen musikalischen Perspektive. Wie würde ein Lied von John Lennon klingen, wenn Jimi Hendrix es spielen würde? Mit Fantasien dieser Art improvisiert er sich durch die Musikwelt.

Es klingt immer nach Jazz, denn die Improvisation überlagert alles. Diesmal wählte er als Startrampe Größen der Bluesgeschichte. Die eine oder andere Melodie des Originals wird der Zuhörer erkennen, aber dann öffnet sich die Türe zur Improvisation: "Wir nehmen die Akkordstruktur auseinander und möchten mit den Melodien etwas anstellten", sagt Hoffmann.

Jedes Konzert eines Jazzers ist einzigartig. Aber es ist nicht so, dass sich die Soli von Hoffmann nur auf unbekanntem Terrain bewegen. Auch ein Jazzgitarrist verfügt über ein Improvisationsrepertoire, über Klänge und Griffabfolgen, die ihm Spaß machen, die er gerne hat, die er immer wieder spielen möchte. Eine Mischung aus Vorlieben, Verspielheit und Inspiration des Augenblicks. Mit den Ehrungen aus der Musikbranche darf sich Hoffmann auf seinem künstlerischen Weg bestätigt fühlen. Dass die Klosterkirche auf ihn aufmerksam wurde, hat den Remscheider besonders gefreut. "Der Sound in der Klosterkirche ist gut", sagt Hoffmann. Und die breit gefächerte Remscheider Musikszene wird Hoffmanns Auftritt mit Neugierde verfolgen.

Fr. 26. Februar, 20 Uhr, Tobias Hoffmann Trio, Klosterkirche, Karten zwischen 13 bis 18 Euro.

(RP)
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