Remscheid Hertie-Umbau möglicherweise schon in diesem Jahr

Remscheid · Mit einer Meinungsbildung praktisch aus dem Stand heraus haben die Lenneper Bezirksvertreter am Mittwochabend den Weg frei gemacht für einen schnelle Neunutzung des seit Jahren leer stehenden Hertie-Gebäudes in Lennep.

Laufe alles optimal, könne man Ende des Jahres mit den Abrissarbeiten für den Hertie-Anbau beginnen, sagte Projektentwickler Christian Braun von der Ten Brinke GmbH der BM. Das Thema Hertie war in letzter Minute auf Wunsch der Verwaltung auf die Tagesordnung gerutscht. Die Politiker erwischte es völlig unvorbereitet, was in der BV für wenig Begeisterung sorgte. Bei Gesprächen mit dem Investor hatte sich herausgestellt, dass dieser den geplanten Discountermarkt der Firma Aldi über zwei rund 50 Meter lange Rollsteige für die Fußgänger anbinden will. Dafür braucht der Bauherr ein Stück des Gehweges.

Eine deutliche Mehrheit der BV konnte sich nach längerer Diskussion und einigen kritischen Nachfragen mit der Idee anfreunden, dass auf der Kölner Straße ein rund zwei Meter breites und insgesamt 145 Quadratmeter großes Stück des Bürgersteiges an den Investor verkauft wird. Dafür muss es formal noch entwidmet werden.

Der Gehweg ist an dieser Stelle sehr breit. Auch nach dem Verkauf der Teilfläche verbliebe noch ein mehr als zwei Meter breiter Bürgersteig. Das sei mehr als an vielen andere Stellen in der Stadt, sagte Stadtplaner Robin Denstorff. Zwei Kinderwagen könnten an dieser Stelle problemlos aneinander vorbei geschoben werden.

"Wer A sagt, muss auch B sagen", warb Bezirksbürgermeister Markus Kötter (CDU) dafür, diesem Verkauf zuzustimmen. Indem sie vor einigen Monaten dem Verkauf eines kleinen Teils des Hardtparks zugestimmt habe, habe die BV die Pläne für Hertie ja bereits grundsätzlich auf den Weg gebracht. Sie sehen vor, am Rande der Altstadt einen Edeka-Markt, einen Aldi und ein drittes Geschäft (wohl einen Drogeriemarkt) anzusiedeln.

Auch Ursula Czylwik (SPD) sprach sich dafür aus, die Pläne voranzutreiben. Sie verspricht sich eine deutliche Belebung Lenneps, wenn ins Hertie-Gebäude wieder Leben einzieht.

Dieter Rohrweck (CDU), bis 2014 noch Bezirksbürgermeister in Lennep, erneuerte seine grundsätzliche Ablehnung des Projekts. Die Ansiedlung werde keinen zusätzlichen Besucher nach Lennep locken, dafür aber bestehenden Handel vertreiben. Zwei Händler hätten ihm bereits die Schließung angekündigt.

(RP)
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