Remscheid Hippies, Drogen und viel Rock'n'Roll

Remscheid · Waldorfschüler proben in ihrer Schule das Musical "Across the Universe", eine Hommage an die 60er Jahre und die Beatles.

 Lässige Protagonisten: Insgesamt sind 36 Elftklässler der Waldorfschule am Abschlussprojekt beteiligt.

Lässige Protagonisten: Insgesamt sind 36 Elftklässler der Waldorfschule am Abschlussprojekt beteiligt.

Foto: Jürgen Moll

Mit einer Hommage an die Beatles stehen Waldorfschüler kurz vor ihrer Musicalpremiere: Viermal werden sie ihre Bühnenfassung des Films "Across the Universe" am Wochenende aufführen und die Besucher in die USA der 60er Jahre entführen, mit Vietnamkrieg, Hippie-Bewegung, Drogenkonsum und ganz viel Rock'n'Roll.

Ein dreiviertel Jahr haben sie am Stück gearbeitet, Lieder und Choreographien einstudiert, Kostüme geschneidert und Bühnenbilder erstellt. Die 36 Elftklässler der Remscheider Waldorfschule haben sich für ihr Abschlussprojekt den Film "Across the Universe" ausgesucht und als Bühnenfassung erarbeitet. Unterstützung erhalten sie von der Schülerband der zwölften Klasse.

Worum es geht: Der junge Jude aus Liverpool reist, auf der Suche nach seinem Vater in die USA, findet ihn als Hausmeister an einer Eliteuniversität, wo er auf den gelangweilten Studenten Max trifft. Beide ziehen in eine New Yorker WG, wo sie sich bei Sängerin Sadie einmieten. Max wird in den Vietnamkrieg geschickt. Thematisiert wird das Spannungsverhältnis der 60er Jahre zwischen Krieg und Friedensbewegung, Hippies zwischen Rebellion, Drogenkonsum und Rock'n'Roll. Untermalt ist das Stück, wie auch im Originalfilm, mit diversen Hits der Beatles wie "Hey Jude", "With a little help from my friends", "Come together" oder "Let it be".

Diese Woche laufen bei den insgesamt 36 Schülern die Proben auf Hochtouren: Täglich verbringen sie bis zu zehn Stunden in der Schule, führen alle Einzelheiten zusammen, singen, tanzen und schrauben an den technischen und szenischen Feinheiten. "Ich bin sehr zufrieden", äußerte Lehrer Axel Ziemke am Rande der Proben diese Woche. "Die Schüler sind über den ganzen Zeitraum total motiviert und sehr engagiert." Als Pädagoge und Gesamtorganisator des Abschlussprojekts habe ein solches Musical für ihn, neben dem inhaltlich-künstlerischen Aspekt, eine wesentlich wichtigere, soziale Funktion: "Unser Anspruch ist es, alle 36 Schüler, mit ihren Stärken auf die Bühne zu bekommen, und das haben wir geschafft." Soziale Kompetenzen werden hier spielerisch erarbeitet und vertieft. Damit das Musical, als eine der anspruchsvollsten Kunstformen, funktioniert, müssen die Schüler wie Zahnräder eines Uhrenwerks ineinandergreifen. Ausdauer und Kompromissbereitschaft werden geschult.

Dass bei so langen Probenarbeiten der Klassenzusammenhalt noch einmal enorm gesteigert wurde, lobte Schülerin Lea Cronjäger (17): "Für mich war das sehr wichtig. Die Klasse ist zusammengewachsen, und wir selbst haben hierdurch noch mehr Selbstbewusstsein bekommen." Inhaltlich gefalle ihr das Stück sehr. Die Hits der Beatles findet auch Jan Börsch (17), der eine der Hauptrollen spielt, noch absolut aktuell: "Es sind witzige Lieder dabei, die meisten animieren zum Mitsingen und Mittanzen, und es macht einfach echt viel Spaß." Etwas nervös seien sie vor ihrem großen Auftritt am Wochenende allerdings schon. "Aber es macht mich eher traurig, dass ab nächster Woche wieder alles zu Ende ist", sagte Cronjäger.

Karten für die insgesamt vier Vorstellungen gibt es keine mehr, allerdings sind ihre beiden Generalproben heute und morgen öffentlich.

(sebu)
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