Remscheid Hochzeitsträume aus Tüll und Taft

Remscheid · 30 Aussteller kamen zur Hochzeitsmesse in die Klosterkirche. Kirchenvertreter berieten die Paare über die Trauung.

Remscheid: Hochzeitsträume aus Tüll und Taft
Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Es wird wieder mehr geheiratet. Der Zuspruch bei der Remscheider Hochzeitsmesse gestern in der Klosterkirche Lennep ließ jedenfalls keinen anderen Rückschluss zu. Schon eine Stunde nach Eröffnung hatten rund 300 Besucher eine Eintrittskarte gekauft und damit steuerte der Veranstalter auf einen Besucherrekord zu. Zur ersten von zwei Brautmodenschauen war`s proppenvoll im Minoritensaal inklusive Rang. Auf der Bühne präsentierten hübsche Models mit Größe XS die aktuellen Trends, wenn Frau sich traut. Träume in üppigem Tüll und Taft sind allerdings augenscheinlich auf dem Rückzug. Eher setzt sich die dezentere Variante mit leicht-fallenden Stoffen, hübscher Spitze an Armen und Dekolleté und der so genannte Vintage-Stil, der sich an einen Zeitrahmen etwa von den 1930er bis 70er Jahren anlehnt, durch.

Einmal Prinzessin sein - das geht auf jeden Fall als Braut mit eng geschnürter Korsage, Reifrock und kleiner Tiara im Haar. Dazu gesellt sich der Bräutigam im modernen Anzug, gerne in Blau und der glänzenden Ausführung. Klar, dass da viele Smartphones gezückt wurden, um den favorisierten Look im Bild festzuhalten. Zu 95 Prozent aber, so wissen Experten, suchen sich die Frauen beim Kauf im Geschäft dann doch ein anderes Kleid aus, als sie ursprünglich beabsichtigt hatten.

Dass gerade junge Paare wieder vermehrt Freude an einer opulenten Hochzeitsfeier wiederentdeckt haben, bestätigte Alexander Klaas, Betriebsleiter und Küchenchef der Klosterschänke. "Man spürt, dass die Menschen wieder einen Arbeitsplatz haben und damit auch mehr Geld im Portemonnaie ist", zeigte er die aktuelle Entwicklung auf. Auch die Kirchenvertreter verzeichneten großen Beratungsbedarf, damit setze sich der Trend der beiden letzten Jahre fort. "Mich freuen viele inhaltliche Fragen, die auch in die Tiefe gehen", berichtete Annette Cersovsky, evangelische Pfarrerin auf dem Hasten, die mit Pfarrer i.R. Friedhelm Krämer und Thomas Otten vom katholischen Referat Ehepastoral viele Fragen beantwortete. Gerade bei konfessions- oder auch religionsverschiedenen Paaren gebe es Unsicherheiten. Und da für viele Brautpaare die Hochzeit manchmal der erste oder wieder ein Kontakt nach langer Zeit zur Kirche sei, sei die Trauung wichtig, um neuerliche Verbindungen zwischen Gläubigen und ihrer Kirchengemeinde zu schaffen. Anne aus Remscheid wird im Juli heiraten und hatte beim Bummel über die Messe ihre Freundinnen Danika und Sabina zur Seite. Ihr künftiger Ehemann habe den Damen gerne das Feld überlassen, berichtete die 26-jährige Braut lachend. So wie ihr, ging es vielen Besucherinnen.

(RP)
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