Remscheid Ideensuche zur Rettung der Allee startet

Remscheid · Der Verein ISG Alleestraße bildet fünf Arbeitsgruppen. Um weitere Hausbesitzer als Mitglieder wird geworben.

 Die Zukunft der Alleestraße will der Verein ISG Alleestraße zum Positiven gestalten. Schnäppchenladen wie dieser bestimmen vor allem im unteren Teil das Bild der Einkaufsstraße.

Die Zukunft der Alleestraße will der Verein ISG Alleestraße zum Positiven gestalten. Schnäppchenladen wie dieser bestimmen vor allem im unteren Teil das Bild der Einkaufsstraße.

Foto: Nico Hertgen

Lippenbekenntnisse reichten nicht mehr, es müssten Taten zur Rettung der Allee folgen. Das gab Ralf Wieber, Geschäftsführer der Immobilien- und Standortgemeinschaft (ISG) Alleestraße, am Donnerstagabend 25 stimmberechtigten Vereinsmitgliedern und 15 weiteren Gästen mit auf den Weg. "Wir müssen jetzt in die Pötte kommen", appellierte er. In der Aula des Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasiums zeigte Wieber erneut Bilder von Remscheids einst blühender Einkaufsmeile. Dreckecken, abblätternder Putz, bröckelnde Fassaden, verwaiste Geschäfte, schmutzige Fensterfronten und graue Stromkästen lösten Betroffenheit aus. Der Vereinsvorstand schlug die Bildung von fünf Arbeitsgruppen vor, die in den nächsten sechs Wochen konkrete Ergebnisse zu den Themen Dienstleistung, Gestaltung, Veranstaltungen, Standortmarketing und Leerstandsaufwertung liefern sollen.

Je nach Interesse trugen sich die Mitglieder im Anschluss an die Versammlung in die ausgelegten Listen ein. Parallel dazu soll um weitere Immobilieneigentümer gewonnen werden, die bereit sind, der Gründung einer gesetzlichen ISG zuzustimmen. 34 haben bislang ihr Engagement zugesagt, bis zum Erreichen des Quorums von 75 Prozent fehlen weitere 16 Hausbesitzer. Sind sie gefunden, können die übrigen Eigner zur Mitgliedschaft und damit zur Zahlung des Beitrags verpflichtet werden.

"Dass wir über die Hälfte der notwendigen Anzahl erreicht haben, ist ein Indiz dafür, dass die ISG kommt", zeigte sich Vereinsvorsitzender Jochen Rohr optimistisch. Um weitere Überzeugungsarbeit leisten zu können, seien jetzt jedoch Ergebnisse wichtig. "Manche Gebäudebesitzer lassen sich nur von einem schlüssigen Konzept begeistern", bestätigte Daria Stottrop, die für die örtliche Industrie- und Handelskammer die ISG-Gründung in Barmen begleitet hat. Letztlich geht es um Geld, das die ISG-Mitglieder für eine sichtbare Standortaufwertung zahlen sollen.

Ohne Manpower ginge es nicht, gab Thomas Bischzur zu bedenken: "Ralf Wieber alleine kann es nicht. Es muss Menschen geben, die mitmachen, die anpacken, die etwas bewegen wollen."

Die Arbeitsgruppen sollen einen Maßnahmenkatalog erarbeiten und die Kosten dafür ermitteln. Ein kurz-, mittel- und langfristiger Investitionsplan müsse aufgestellt werden, sagte Rohr. Martina Schmidt vermisste die Entscheidung zur Öffnung der unteren Alleestraße für den Fahrzeugverkehr, auf die man schon zu lange warte. Auch Rohr bekräftigte, dass die Zeit drängt, gerade vor dem Hintergrund der DOC-Pläne in Lennep. Eine ISG sei ein gutes Instrument, aber kein Allheilmittel. Wenn der Patient am Boden liege, könne auch eine solche Standortgemeinschaft nichts mehr ausrichten.

(bona)
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