Remscheid IHK-Präsident Meyer fordert eine befristete Erhöhung der Grundsteuer

Remscheid · Die Empfänge der Industrie- und Handelskammer (IHK) im Schützenhaus dienen traditionell dazu, Verwaltung und Politik mehr oder weniger charmant mitzuteilen, dass Remscheid auf dem falschen Weg sei und nur weitere Sparanstrengungen den Standort sichern.

Doch der amtierende IHK-Präsident Thomas Meyer bekannte bei seiner Rede von 160 geladenen Gästen, dass sich sein schwacher Eindruck von Remscheid vor einem Jahr zu einem positiven Bild verändert habe. "In Remscheid hat sich sehr viel getan", lobte Meyer. Der IHK-Präsident zeigte Verständnis für die Absicht, die Grundsteuer B im nächsten Jahr zu erhöhen. Hauseigentümer und Mieter sollen dadurch 7,4 Millionen Euro mehr in die Stadtkasse einzahlen, um einen ausgeglichenen Haushalt nicht zu gefährden. Meyer appellierte an die Politik, diese Steuererhöhung zu befristen und 2018 wieder zurückzunehmen. Oberbürgermeister Burkhart Mast-Weisz verteidigte in seiner Rede die Erhöhung. Es sei die am wenigsten ungerechte Belastung. Mit der Erhöhung werde die gleiche Summe erzielt, die die Bundesregierung entgegen ihrer Ankündigung im Koalitionsvertrag vorenthält.

Beide Redner betonten, wie wichtig es in Zukunft sei, die Zusammenarbeit zwischen Remscheid, Solingen und Wuppertal zu intensivieren. Mit der Gründung der "Bergischen Struktur- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft" ist das bergische Land nach Einschätzung von Meyer besser in der Lage, Geld für Förderprogramme aus den verschiedenen Geldtöpfen bei der EU, dem Bund und dem Land zu holen. Ausdrücklich lobte Meyer, dass Remscheid sich bei der Wirtschaftsförderung neu aufgestellt habe. Neben den "sehr guten Arbeitsplätzen" müsse die Stadt weiter daran arbeiten, dass die Menschen auch gerne in Remscheid wohnen. Gemeinsamkeiten zwischen IHK-Präsident Meyer und OB Mast-Weisz bestehen auch in der Beurteilung des geplanten Designer Outlet Centers in Lennep. Die Ansiedlung sei eine große Chance für die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt. Um den demografischen Wandel gut zu gestalten, unterstrich Meyer die wichtige Rolle der Dualen Ausbildung, die bei der zunehmenden Akademisierung der Jugend nicht vergessen werden dürfe.

(RP)
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