Remscheid IHK wünscht sich Brücke vom DOC in die Altstadt

Remscheid · Die Vertreter von Wirtschaft und Handel wollen sich für eine bessere Kommunikation mit den Anwohnern einsetzen.

Die Kommunikation zwischen den betroffenen Anwohnern eines künftigen Designer Outlet-Centers bedarf nach Ansicht der Industrie- und Handelskammer Wuppertal-Solingen-Remscheid. einer Verbesserung. Insbesondere die berechtigten Fragen der Anwohner müssen ernst genommen werden, heißt es in einer Mitteilung der IHK. Die Wirtschaftsvertreter wollen sich bei der Diskussion um das Thema verstärkt einbringen, betonte Thomas Meyer, Präsident der Bergischen IHK im Anschluss an die Sitzung des IHK-Bezirksausschusses Remscheid.

Der Ausschuss befasste sich erneut mit der geplanten Ansiedlung eines DOC in Remscheid-Lennep. Das DOC sieht die IHK als eine "Riesenchance" für Remscheid. In der Sitzung, so heißt es, betonten die Gutachter ihre bekannten Positionen vor. Verkehrsgutachter Dr. Frank Weiser unterstrich, dass das vorgelegte Verkehrskonzept eine befriedigende Abwicklung der Besucherströme ermögliche. Kein relevanter Knotenpunkt werde überlastet. Das gelte auch für die Kreuzung Trecknase, deren Umbau ja ohnehin vorgesehen sei. Durch diesen Umbau werde sich die Verkehrsqualität dort — auch mit einem DOC — deutlich verbessern.

Auch Stefan Leister von "Stadt und Handel" stellte die städtebauliche und raumordnerische Einzelhandelsverträglichkeitsuntersuchung. Ergebnis: Aufgrund dieser umfangreichen Datensammlung und vorhandenen Erfahrungswerten seien sehr genaue Prognosen über die zu erwartenden Kundenströme möglich, so Leister.

In der anschließenden intensiven Diskussion waren die Unternehmer sich einig, dass eine optimale Anbindung des DOC an die Lenneper Altstadt unabdingbar sei. Deshalb müsse darauf geachtet werden, dass die Spielberggasse — trotz ihrer im Verkehrskonzept vorgesehenen Ersatzfunktion für die teilweise wegfallende Wupperstraße — für Fußgänger problemlos überquerbar bleibe. Hier müssten noch Lösungen, beispielsweise eine Brückenquerung, gefunden werden. Auch sollte im DOC möglichst keine gehobene Gastronomie angeboten werden, damit sich Chancen für Betriebe in der Umgebung ergäben.

Angesprochen wurden auch die Zweifel an den prognostizierten Anfahrtswegen. Beide Experten verteidigten ihre Annahme, dass über 90 Prozent aller Kunden über die Autobahn anreisen. Auch bei der Fahrzeugbesetzung sei man sich sicher, heißt es. Statistische Untersuchungen bei ähnlichen Einzelhandelsprojekten zeigten, dass die meisten Menschen nicht allein zu einem DOC fahren würden, sondern mit Freunden oder der Familie gemeinsam ein "Shoppingerlebnis" genießen wollten. Das erkläre die hohen "Besetzungswerte" von durchschnittlich 2,45 (werktags) beziehungsweise 2,9 Personen (samstags) pro Fahrzeug, die der Verkehrsgutachter zugrunde gelegt hat.

(RP)
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