Remscheid Im "Kuckuck" sorgt ein Kümmerer für Ordnung

Remscheid · Der Kuckuck soll schöner werden. An diesem Ziel arbeiten unter Federführung von drei aktiven Ehrenamtlern viele mit. Vor einem Jahr gründeten Simone Moerschel, Martina Kalckert und Thomas Richter die Interessengemeinschaft "Ein Herz für den Kuckuck." Müll, der besonders nach Grillaktionen im Naherholungsgebiet im Remscheider Südbezirk hinterlassen wurde, gab den Anstoß, sich um die Sauberkeit der 5,2 Hektar großen Grünanlage an der Intzestraße zu kümmern. "Das Grillen ist hier eigentlich verboten, wird aber von der Stadt geduldet. Irgendwann war die Vermüllung aber so extrem, dass wir uns gesagt haben: Da müssen wir was machen", erzählt Thomas Richter im Gespräch mit der BM.

Immer wenn er und seine Mitstreiterinnen den Park aufsuchten, wurden also Abfälle beseitigt. Parallel gründete Richter über das soziale Netzwerk facebook die Gruppe "Ein Herz für den Kuckuck". Mittlerweile haben sich hier knapp 150 Menschen mit den Initiatoren vernetzt. Die Unterstützung basiere aber nicht nur auf der lockeren Online-Verbindung. "Die Sauberkeit ist sehr viel besser geworden", lobt er die aktiven "Kuckuckskinder". Vor allem versuche man die Nutzer des Areals auf die Besonderheit der innerstädtischen Grünfläche hinzuweisen. "Wenn man nett und freundlich die Besucher bittet, ihre Abfälle doch direkt zu entsorgen, reagiert der überwiegende Teil sehr aufgeschlossen", berichtet der Heizungstechniker. Dies treffe auch auf die Jugendlichen zu, die hier gerne mal einen Geburtstag feiern. Lasse man nicht direkt den "Oberlehrer" raushängen, stoße man mit der Bitte um selbstständiges Aufräumen auf Verständnis. Zudem haben die Technischen Betriebe Remscheid (TBR) auf Anregung der Interessengemeinschaft große Mülltonnen mit Deckel aufgestellt. Denn aus den kleinen Metalleimern pickten die Vögel gerne mal den Inhalt raus und verteilten ihn im Park.

Zudem stellt die IG "Ein Herz für den Kuckuck" hin und wieder Aktionen auf die Beine, um die Menschen auf die Qualitäten in ihrer Nachbarschaft und die Schönheit der Natur aufmerksam zu machen. So wurden in einer Kreativaktion Bäume "bestrickt" und eigentlich sollte es am Samstagabend ein Lichterfest geben. Dafür wurden über 1300 Teelichter gesammelt. Da die Witterung nicht mitspielte, soll die Aktivität bei besseren Wetterprognosen nachgeholt werden. Am Beispiel Kuckuck sieht man, dass bürgerschaftliches Engagement schnell Wirkung zeigen kann. Die Verbesserung in punkto Ordnung und Sauberkeit führt Thomas Richter darauf zurück, dass es eigentlich nur einen Kümmerer braucht, der ein bisschen nach dem Rechten sieht.

(RP)
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