Remscheid Immer für frischen Lesestoff sorgen

Remscheid · Der Verein Lenneper Büchereifreunde sucht Mitglieder und Unterstützer, damit die Stadtteilbibliothek attraktiv bleibt.

 Brigitte Wehrstedt, Klaus Mathies und Corinna Holthausen (v.l.) präsentierten gestern einige Neuanschaffungen für die Stadtteilbibliothek Lennep. Die Lenneper Büchereifreunde und ihre Unterstützer leisten wertvolle Hilfe zum Erhalt der Bildungseinrichtung.

Brigitte Wehrstedt, Klaus Mathies und Corinna Holthausen (v.l.) präsentierten gestern einige Neuanschaffungen für die Stadtteilbibliothek Lennep. Die Lenneper Büchereifreunde und ihre Unterstützer leisten wertvolle Hilfe zum Erhalt der Bildungseinrichtung.

Foto: jürgen moll

Wer als Tourist nach Rom reist und einen Reiseführer sucht, möchte aktuelle Tipps zum Shoppen, über Szene-Lokale, andere angesagte Locations und zu ungewöhnlichen Stadtrouten lesen - nicht Empfehlungen, die längst veraltet sind. Lesestoff sollte frisch sein. Unter diesem Druck der Aktualität steht auch die Lenneper Stadtteilbücherei. Ohne Neuanschaffungen verliert sie an Attraktivität - und damit ihre Leser.

Der Kauf von Neuerscheinungen ist ein Muss. Und manches Exemplar im Bestand, Klassiker wie "Pippi Langstrumpf", müsste ausgetauscht werden, weil es abgegriffen ist, sagt deren Leiterin, Corinna Holthausen. Doch es mangelt an Geld aus dem städtischen Etat. Diese Lücke möchte der Förderverein "Lenneper Büchereifreunde" schließen. Die Regale "Neuheiten" im Erdgeschoss der Bücherei an der Berliner Straße sollen immer neu bestückt werden können. "Viele Besucher steuern ganz gezielt die Bestseller an, danach die Neuheiten", beschreibt Brigitte Wehrstedt, stellvertretende Vorsitzende, das typische Verhalten der Büchereibesucher. Sie und elf weitere Mitglieder helfen tatkräftig in der Bücherei aus, in der nur zwei Festangestellte arbeiten.

"Wir müssen Neuanschaffungen tätigen, um die Bücherei vor einer Schließung zu retten. Dafür benötigen wir Geld", sagt Vereinsvorsitzender Klaus Mathies. Sein ehrgeiziges Ziel lautet, dass 25 Prozent des Medienbestandes jährlich ausgetauscht wird. Glücklich wäre man, wenn zehn Prozent erreicht werden. Dies gilt in der Büchereilandschaft als guter Maßstab, sagt Holthausen. In Lennep seien es derzeit fünf Prozent von den 24.000 geführten Medien, also Bücher, CDs und DVDs.

Immerhin haben die 184 Mitglieder und Firmen dieses Jahr 60 Neuanschaffungen ermöglicht. Kinderbücher, Romane und Sachbücher. "Einige Gesundheitsratgeber aus den 90er Jahre waren veraltet", nennt Corinna Holthausen ein Beispiel fürs Aussortieren. Als zweites Projekt wurden Sprachführer und Selbstlernkurse in Englisch, Spanisch, Italienisch oder auch Kroatisch erworben, zu denen die Leser gerne vor dem Urlaub greifen.

Eine Einnahmequelle des Vereins ist der Verkauf von Buchspenden. Sie werden - neben Kaffee und Kuchen - auf Basaren angeboten, die Käufer zahlen nach Selbsteinschätzung. "Immerhin 380 Euro haben wir das letzte Mal auf diese Art und Weise eingenommen", berichtet Wehrstedt.

Die Lenneper Büchereifreunde wollen jetzt verstärkt auf die wichtige Bildungseinrichtung aufmerksam machen und Unterstützer gewinnen. "Wir werben um neue Mitglieder und suchen Sponsoren", sagt Klaus Mathies. So werde der Verein beim Lenneper Sommer neben der Altstadtbühne sein Zelt aufschlagen, und beim verkaufoffenen Sonntag in Lennep am 24. April öffnet auch die Bücherei ihre Pforten.

Anmeldung zur Mitgliedschaft: www.lenneper-buechereifreunde.de

(RP)
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