Remscheid In der Schatzkiste soll gelacht werden
Remscheid · Gestern ist die Kleinkunstbühne am Markt eröffnet worden. Der Unternehmer Dr. Peter Schatz hat sie gebaut.
Seit gestern hat sich das Kulturangebot der Stadt um die Kleinkunstbühne "Schatzkiste" erweitert. In dem Raum im ersten Stock im Gebäude an der Elberfelderstraße, schräg gegenüber der Böker-Villa am Markt, haben künftig 100 Personen Platz. Rote Vorhänge, edle Stühle aus Holz und moderne Technik sorgen für ein schickes und gemütliches Theater. Bis auf den Aufzug haben die Handwerker alle Arbeiten pünktlich beendet. Nächste Woche Donnerstag zeigt dort Matthias Reuter sein Programm "Auswärts denken mit Getränken". "Ich bin stolz, der Stadt die Schatzkiste präsentieren zu können", sagte der Inhaber Dr. Peter Schatz. Auch wenn manche den Plan für ein Theater anfänglich für eine verrückte Idee gehalten hätten, sei er überzeugt, dass der Stadt diese Bühne guttun werde. "Remscheid muss lachen", gab Schatz als Motto aus.
Der Unternehmer bedauerte, dass die Stadt immer schlechter gemacht werde, als sie eigentlich sei. Remscheid sei eine tolle Stadt, die Arbeitslosigkeit sei die geringste im Städtedreieck, es gebe großartige Firmen mit vielen fleißigen Mitarbeitern. Sie hätten es verdient, sich in ihrer Freizeit zu amüsieren. Dafür sei das Theater gebaut worden.
Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weist lobte den Theatergründer für seinen Mut. Die Stadt brauche am Markt und auf der unteren Alleestraße Investoren, die den ersten Schritt wagen und an ihre Ideen glauben. "Die Schatzkiste ist dafür ein gutes Beispiel", betonte der OB. Mast-Weisz hofft, dass die Belebung durch das Theater nun weitere Kreise ziehen werde und sich die Inhaber der Sinn-Leffers-Immobilie bald mal entscheiden, was damit passieren soll. "Wir brauchen weitere solche guten Plätze in der Stadt wie diesen hier", sagte Ralf Engels, Geschäftsführer des bergischen Einzelhandelsverbandes. Auch er hofft wie Ralf Wieber von der Immobilien- und Standortgemeinschaft (ISG), mit dieser Eröffnung auf weitere Impulse auf der unteren Alleestraße.
Der Wuppertaler Kabarettist Jürgen Scheugenpflug verantwortet das künstlerische Programm der Bühne. "Ich sehe die Schatzkiste nicht als eine Konkurrenz zur Klosterkirche oder zum Rotationstheater", sagte Scheugenpflug. Gerne sei er bereit, das Programm mit den anderen Bühnen abzustimmen. "Wir kennen uns doch alle", sagte Scheugenpflug. In diesem Jahr soll es zehn Abende geben, im nächsten Jahr werde die Anzahl der Vorstellungen verdoppelt, kündigte er an. Es sei wichtig, dass die Bühne sich schnell einen Namen mache. "Die Hütte muss voll sein", sagte Scheugenpflug.
Zu seinem 50. Geburtstag erhielt Schatz als Geschenk von seinen Mitarbeitern einen Kabarett-Kursus bei dem Wuppertaler Kabarettisten. So kam es zu einem ersten Kontakt. Die Fülle des Alltags humorvoll zu betrachten, liegt im Temperament des Remscheiders. Seit dieser Zeit spielt Schatz auch selbst verfasste Sketche. Von Geburt an leidet er unter einer Nervenkrankheit. In den vergangenen Jahren fiel das Gehen immer schwerer, sodass er ohne Rollstuhl nicht mehr auskommt. Seine Firma hat der Ingenieur voriges Jahr verkauft.