Remscheid Interesse an Stadtgeschichte wächst

Remscheid · Seit zehn Jahren besteht die IG Remscheider Stadtführer - eine Erfolgsgeschichte. Das Team besteht aus elf Führern.

Die IG Remscheider Stadtführer ist eine Erfolgsgeschichte, die in diesem Jahr natürlich mit Bezug zur Vergangenheit gefeiert werden soll. Anlässlich ihres zehnjährigen Bestehens bietet die IG drei Erlebnisführungen in Remscheid, Lennep und Lüttringhausen an. Zunächst reisen die Stadtführer mit ihren Gästen am 11. Juni um 14 Uhr ab der Remscheider Stadtkirche in die Zeit um 1900. Dort trifft ein Tourist aus Preußen auf Einheimische und "Hergeluopene", man darf gespannt sein, welche historischen Persönlichkeiten dort auftauchen werden.

Rund um IG-Koordinatorin Claudia Holtschneider hat sich ein Team aus elf Damen und Herren gebildet, die ein wachsendes Publikum mit ihren Kenntnissen und originellen Ideen begeistern. Wie die ersten Stadtführer im Jahr 2006 haben auch die später zum Kreis Hinzugestoßenen eine umfassende Ausbildung mit einer theoretischen und praktischen Abschlussprüfung absolviert. "Es hat sich dann schnell herausgestellt, dass jeder seine eigenen Schwerpunkte setzt und sich auf unterschiedliche Themen spezialisiert hat", erzählt Claudia Holtschneider.

Klaus R. Schmidt gehört zu den Gründungsmitgliedern und hat im Verlauf der letzten Dekade rund 3.500 Teilnehmer vor allem mit der Remscheider Industriekultur vertraut gemacht. Einen hohen Bekanntheitsgrad hat auch Harald Blondrath erzielt, der als Wilhelm Conrad Röntgen Kinder und Erwachsene durch den historischen Lenneper Ortskern führt. Das Interesse sei von Anfang an riesengroß gewesen, berichtet IG-Sprecherin Holtschneider. Neben Touristen oder Gruppenführungen, die unter anderem von Firmen an die Kenner der Historie vor Ort herangetragen werden, seien es vor allem die Remscheider selbst, die die Geschichte ihrer Stadt kennenlernen wollten. Dabei sind die Ansprüche unterschiedlich. Historikerin Linda Kessler stellt fest, dass das Interesse an der "klassischen Stadtführung" mit Zahlen, Fakten und einer Einordnung der historischen Epochen wieder wachse. Genauso werden aus Stadtführungen gerne Events gemacht, wenn etwa Lothar Vieler in der Rolle des Nachtwächters durch die Röntgenstadt führt. Lennep-Führungen seien heiß begehrt, weiß Claudia Holtschneider. Genauso bemüht sich die emsige Gruppe, den Menschen den Hasten, Clemenshammer, die Werkzeugtrasse, den Remscheider Süden und auch die Innenstadt mit ihrer wechselvollen Geschichte näher zu bringen. "Die Leute sind immer wieder überrascht, was es vom Markt bis zum Rathaus für spannende Geschichten zu erzählen gibt", sagt Lars Johann. Ein Pluspunkt für die Teilnehmenden ist auch, dass die Führungen sehr erschwinglich zu haben sind. "Wir verfolgen keinerlei kommerzielles Interesse. Die Gebühr denkt vor allem die Versicherung und unsere Fahrtkosten ab", betont Klaus R. Schmidt. Die IG rechnet damit, dass ihr Engagement in Zukunft vielleicht noch stärker gefragt sein wird. Kommt das DOC, sollen Unterlagen zu ihrem Angebot im Tourismusbüro zu finden sein.

(bona)
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