Andreas Stuhlmüller "Wir wollen uns nicht hinten anstellen"

Remscheid · Der Bezirksbürgermeister von Lüttringhausen geht davon auf, dass die Kreuzung Eisernstein umgebaut wird.

 Lüttringhausens Bezirksbürgermeister Andreas Stühlmüller kam zum Redaktionsbesuch.

Lüttringhausens Bezirksbürgermeister Andreas Stühlmüller kam zum Redaktionsbesuch.

Foto: Jürgen Moll

Herr Stuhlmüller, die Stadtteilbücherei hat Platzprobleme. Es war Wunsch von vielen, ein neues, schönes Gebäude zu finden. Die Stadt hat aber den Mietvertrag verlängert. Bedauern Sie das ?

Stuhlmüller Ich hätte es besser gefunden, wenn wir einbezogen worden wären. Mir ist natürlich klar, dass die Verlängerung eines Mietvertrages das Geschäft der laufenden Verwaltung ist. Dennoch ist das ein sensibles Thema. Wir sind froh, dass wir die Bücherei erhalten konnten dank der Lütteraten. Im Moment ist da nichts zu machen. Wir haben noch drei Jahre Zeit, uns umzuschauen. Andererseits muss man auch sagen: Mit einem Umzug der Bücherei hätten wir auch wieder einen neuen Leerstand im Dorf. So zieht ein Problem das andere nach sich.

Die Pläne für ein Flüchtlingsheim an der Ecke Barmer-/Beyenburgerstraße liegen in der Schublade. Blockiert diese Planung die Entwicklung des Stadtteils ?

Stuhlmüller Dass es dort Pläne gibt, blockiert die Entwicklung zunächst mal nicht. Aber die Parkplatzsituation müsste vorher gelöst werden. Das hat keine untergeordnete Bedeutung. Der Parkplatz hat eine wichtige Funktion. In diesem Bereich gibt es einige Arztpraxen. Bereits morgens um 8 Uhr sind die Parkplatze an der Barmerstraße ausgelastet und ebenso der Parkplatz. Wenn wir die Situation dort verschlechtern, habe ich die Befürchtung, ob der eine oder andere Arzt dort noch sein Auskommen haben wird. Wir haben schon über die ärztliche Versorgung in Lüttringhausen gesprochen. Eine Praxis an der Barmer Straße hat bereits zu gemacht. Ein Nachfolger konnte nicht gefunden werden. Diese Entwicklung wollen wir nicht forcieren. Wenn also dort etwas gemacht wird, muss das Parken geregelt sein.

Beim Lüttringhauser Bahnhof gibt es inzwischen einen Investor. Es gab aber auch eine Initiative, die gehofft hat, dass die Stadt das Gebäude kauft. Dort sollte so etwas wie ein Kulturzentrum entstehen, ähnlich wie am Mirker Bahnhof in Wuppertal. Haben Sie Sympathie für diesen Vorschlag ?

Stuhlmüller Ich habe versucht, die Initiative zu unterstützen. Aber die Bahn hatte nun nach Jahren einen Erwerber. So ist die Sache für die Bahn erledigt. Wir hatten als Stadt auch kein Zugriffsrecht. Nach allem, was man so hört, könnte dort dennoch etwas entstehen.

Was meinen Sie ?

Stuhlmüller Vielleicht stellt der Vermieter für den unteren Bereich Räume zu Verfügung, so dass dort so etwas wie ein kulturelles Zentrum noch entstehen könnte. Wenn dieser missliche Zustand dort nun beseitigt wird, dann wäre ich sehr froh. Positiv ist auch, dass das Gebäude erhalten wird und keiner mit der Abrissbirne vorfährt.

Die Gelder für den Umbau der Kreuzung Eisernstein stehen für 2019 im Haushalt. Haben Sie Hoffnung, dass der Umbau endlich beginnt. Seit über zehn Jahren wartet man ?

Stuhlmüller Die Hoffnung haben wir.

Worauf beruht die?

Stuhlmüller Wir haben erste Gespräche mit Peter Heinze, dem neuen Baudezernenten geführt, und darauf hingewiesen, dass uns Eisernstein wichtig ist. Wir haben das Geld. Es kann daran gearbeitet werden.

Die Bebauung des Grundstücks Eisernstein war sicherlich auch Thema ?

Stuhlmüller Ja. In der nächsten Bezirksvertretung hoffen wir, dass wir einen genauen Zeitplan bekommen. Zwar sind die Kapazitäten der Verwaltung für das DOC belegt. Aber wir haben auch gesagt, wir wollen uns nicht immer hinten anstellen. Das sind für Lüttringhausen keine Planungen, die drei Monate lang ganze Abteilungen beanspruchen.

Die Feuerwehr bekommt ein neues Domizil. Was wird aus der alten Feuerwache ?

Stuhlmüller Dort Gastronomie unterzubringen, halte ich für problematisch. Wir haben bereits in der Nähe zwei Gaststätten, die leer stehen.

Was die Gastronomie angeht, schließen in Lüttringhausen immer mehr Kneipen, während in der Lenneper Altstadt eine nach der anderen eröffnet. Ist das bitter für den Stadtteil ?

Stuhlmüller Einerseits bitter. Aber wenn man mit den Gastronomen spricht, dann sagen die, in der Woche sei wenig los in Lüttringhausen. Wenn die Nachfrage nicht mehr stimmt, geht das Angebot zurück. Das ist schade.

Sind Sie mit dem Tempo beim Umbau des Lüttringhauser Rathauses zufrieden?

Stuhlmüller Das hat sich leider auch länger hingezogen, als wir gedacht haben. Aber der Park ist jetzt fertiggestellt. Die offizielle Eröffnung soll am 14. April sein.

Wenn Sie einem Besucher Lüttringhausen beschreiben sollten, was würden Sie ihm erzählen ?

Stuhlmüller Das ist ein Ortsteil, wo ein gutes Miteinander herrscht. Wir haben ein soziales und gesundes Umfeld, nach wie vor stark vereinsgeprägt. Bei uns leben alle Nationen. Und mit der Justizvollzuganstalt und dem Tannenhof gibt es zwei attraktive Einrichtungen vor Ort, mit denen keinerlei Probleme bestehen.

CHRISTIAN PEISELER FÜHRTE DAS GESPRÄCH

(RP)
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